Mit gleich 28 Drohnen!
Kreml wütend: Krim in der Nacht erneut attackiert
In der Nacht auf Dienstag ist die von Russland annektierte Halbinsel Krim erneut Ziel von Drohnenangriffen gewesen. Die Flugobjekte hätten demnach erneut auf den Osten abgezielt, wo sich die Krim-Brücke befindet.
17 Drohnen seien „zerstört“, elf weitere mit elektronischen Mitteln unschädlich gemacht worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag und vermutet die Ukraine hinter dem Anschlag. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben. Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, bestätigte die Angaben im Online-Dienst Telegram.
Straßenverkehr teilweise wieder aufgenommen
Trotz der angespannten Lage ist der Fahrzeugverkehr auf der Krim-Brücke auf einer Spur wieder aufgenommen worden. Dies verriet der stellvertretende russische Ministerpräsident Marat Chusnullin am Dienstagmorgen im Onlinedienst Telegram.
Davor hatte sich laut Angaben der russischen staatlichen Nachrichtenagentur TASS ein mindestens zwei Kilometer langer Stau gebildet - in Panik hatten die Menschen versucht, das beliebte Urlaubsdomizil zu verlassen. Zudem wurde gemeldet, dass sich nach der Wiederaufnahme des Fahrzeugverkehrs auch auf russischem Territorium wieder eine Fahrzeugschlange gebildet habe. Das Ziel: über die Brücke auf die Krim zu gelangen.
Seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni ist es verstärkt zu Drohnenangriffen auf die Krim gekommen. Die Ukraine hat wiederholt bekräftigt, die seit der international nicht anerkannten russischen Annexion im Jahr 2014 unter Kontrolle Moskaus stehende Halbinsel zurückerobern zu wollen.
Tödlicher Angriff am Montag
Am Montag war die Brücke über die Straße von Kertsch mit Marinedrohnen attackiert worden. Ukrainische Geheimdienstkreise bekannten sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP zu dem Angriff, bei dem nach russischen Angaben zwei Zivilisten starben. Die Brücke hat eine wichtige Rolle für den Transport russischer Truppen in die Ukraine.
Neue Details: Sicherheitsdienste unternahmen nichts
Die Vereinigung unabhängiger Journalisten Bereg hat mit Touristen gesprochen, die sich während der Explosionen am Montag auf der Krim aufgehalten haben und sich darüber hinaus auch mit Bewohnern der Schwarzmeerhalbinsel unterhalten. Sie berichten, dass zwei Explosionen zu hören gewesen seien, daraufhin sei es auf einem Abschnitt der Krim-Brücke dunkel geworden. Jene, die sich auf der Brücke befunden hätten, hätte niemand aufgehalten, die Sicherheitsdienste hätten nichts unternommen. Lediglich die Fahrer hätten sich mit der Lichthupe gegenseitig gewarnt. Dabei habe niemand verstanden, was vor sich gehe.
Krim-Bewohner an Lage gewöhnt
Die Bewohner der Krim schildern, dass sie sich bereits an die gefährliche Lage gewöhnt hätten. Zum Anschlag heißt es etwa: „Ich empfinde diesbezüglich nichts Besonderes, es herrscht eben Krieg.“
Das Leben gehe weiter. In jedem Haus gebe es Informationen, wo man im Notfall Schutz suchen könne. Auch gebe es am Meer Schützengräben. Natürlich mache das auch Angst. Aber man arrangiere sich dann irgendwann mit der Situation.
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