Fahnenflüchtig?
Überschritt Grenze: US-Soldat in Nordkorea in Haft
Ein US-Soldat hat sich während einer Tour in die entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea auf nordkoreanisches Territorium begeben und dürfte dort in Gewahrsam genommen worden sein. Laut einem Sprecher des US-Verteidigungsministeriums hat der Mann, der nicht im Dienst gewesen sei, „absichtlich und ohne Erlaubnis“ gehandelt.
Die US-Armee arbeite mit den nordkoreanischen Streitkräften zusammen, „um diesen Vorfall aufzulösen“, erklärte der Sprecher weiter. Der US-Sender CBS berichtete, der Soldat habe in Südkorea vorübergehend in Militärhaft gesessen und hätte aus disziplinären Gründen aus dem Land gebracht werden sollen. Es sei ihm aber nach Passieren der Sicherheitskontrollen am Flughafen gelungen, umzukehren und sich einer Besuchergruppe in die entmilitarisierte Zone anzuschließen. Zuerst hatte das Kommando der Vereinten Nationen über den Vorfall informiert (siehe Tweet unten).
Augenzeuge: „Er lachte und lief durch“
Ein Augenzeuge, der nach eigenen Angaben an derselben Besichtigungstour teilnahm, sagte CBS, die Gruppe habe eines der Gebäude auf dem Gelände besucht, als „dieser Mann laut ,Hahaha‘ ruft und einfach zwischen einigen Gebäuden hindurchläuft“. „Zuerst dachte ich, es sei ein schlechter Witz, aber als er nicht zurückkam, wurde mir klar, dass es kein Witz war“, sagte der Zeuge.
Der Zwischenfall an der Grenze ereignete sich am selben Tag, als das US-Militär die Ankunft eines Atom-U-Bootes in einem südkoreanischen Hafen bekannt gab. Die USS Kentucky (siehe Tweet unten), die den Angaben zufolge im Hafen von Busan ankert, ist das erste solche U-Boot in Südkorea seit vier Jahrzehnten. Dies könnte vom Regime des nordkoreanischen Präsidenten Kim Jong Un als weitere „Provokation“ seitens Südkoreas und der USA gewertet werden.
In der Vorwoche hatte Nordkorea mit dem Abschuss jeglicher US-Spionageflugzeuge in seinem Luftraum gedroht. Kim Yo Jong, die mächtige Schwester von Machthaber Kim, sagte, ein US-Spionageflugzeug sei zweimal in den Luftraum des Landes eingedrungen. Die US-Luftwaffe riskiere mit solchen Flügen einen „Unfall“ wie etwa den „Absturz von strategischen Aufklärungsflugzeugen“, erklärte ein Sprecher des nordkoreanischen Verteidigungsministeriums nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Wenige Tage später führte das Militär einen weiteren Test der neuen Interkontinentalrakete Hwasong-18 durch, der nicht nur die südkoreanischen Nachbarn beunruhigte.
Das droht dem Grenzgänger in Nordkorea
In den vergangenen Jahren reisten schon mehrfach US-Amerikaner illegal nach Nordkorea ein. Dort wurden sie meist zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt und erst nach langen Verhandlungen wieder freigelassen.
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Aus diesem Grund rät das US-Außenministerium dringend von Reisen nach Nordkorea ab. Die Regierung sei nicht in der Lage, US-Bürgern in Nordkorea Hilfe zu leisten, da sie keine diplomatischen oder konsularischen Beziehungen zu dem international weitgehend isolierten Land unterhalte, heißt es.
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