Eine seltene Begegnung hatten Taucher kürzlich vor der Küste von Taiwan. Sie stießen bei einem Tauchgang auf einen großen Riemenfisch, der mit zwei Löchern in seinem Körper besonders bizarr anmutete.
Das silbern schimmernde Meerestier wurde in der Nähe von Taipeh, der Hauptstadt Taiwans, aufrecht schwebend gesichtet. Laut Angaben der Taucher war der Knochenfisch, der angeblich ein Vorbote von Erdbeben ist, mindestens 2,40 Meter lang. Ein Taucher streckte die Hand aus, um das Tier zu streicheln, das bei seiner Berührung zusammenzuckte.
Cheng Ruwang, der die Begegnung Ende Juni filmisch festhielt, sagte: „Ich war mit der Gruppe tauchen und wir haben den ,Erdbebenfisch‘ sofort erkannt. (…) Es gab Löcher im Körper des Riemenfisches, die wahrscheinlich von einem Haiangriff herrührten. Ich hoffe, dass das kein schlechtes Omen ist.“
Riemenfische sind große, schlangenförmige Knochenfische. Obwohl sie in allen tropischen und gemäßigten Ozeanen vorkommen, werden sie - da sie sich normalerweise in 200 bis 1000 Metern Tiefe aufhalten - aber nur sehr selten gesichtet.
Ursprung für Legenden von Seeschlangen
Wegen ihres seitlich zusammengedrückten bandförmigen Körpers ohne Schuppen wird vermutet, dass Riemenfische der Ursprung für viele Legenden von Seeschlangen sind. Die zahnlosen Tiere heißen im Japanischen „Ryugu no tsukai“, was übersetzt „Botschafter des Palasts des Meereskönigs“ bedeutet.
Dem Volksglauben zufolge suchen die normalerweise in der Tiefsee lebenden Knochenfische vor Seebeben flachere Gewässer auf. So hatte es japanischen Medienberichten zufolge im Vorfeld des schweren Erdbebens und Tsunamis im März 2011 mit rund 18.500 Todesopfern gleich eine ganze Reihe von Riemenfisch-Sichtungen gegeben.
Größte Art kann bis zu 17 Meter lang werden
Viel ist über Riemenfische, die nur selten gesichtet werden, bislang nicht bekannt: Sie besitzen 143 bis 170 Wirbel, ernähren sich vermutlich von Plankton und kommen in allen tropischen sowie gemäßigten Ozeanen vor. Da sie - die größte Art kann eine Länge von bis zu 17 Metern erreichen - sehr zerbrechlich sind, findet man bei toten Tieren meist nur verstümmelte Exemplare.
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