Nachdem das Video eines Busfahrers mit dem Handy am Steuer in Salzburg für Aufregung gesorgt hatte - die „Krone“ berichtete - melden sich nun die Salzburg AG und der Lenker selbst zu Wort. Der Mann kommt mit einer Verwarnung davon, seinen Job darf er behalten.
Laut Informationen der Salzburg AG seien in den Vorfall am Samstag nicht nur der Buslenker und der verärgerte Fahrgast, der das Fehlverhalten filmisch dokumentierte, verwickelt gewesen. Auch ein weiterer Passagier und die Ehefrau des Beschuldigten hätten eine Rolle gespielt. Das Ehepaar - die Frau ist übrigens auch Obuslenkerin - wurde vom Verkehrsunternehmen am Montag getrennt voneinander zu den Vorkommnissen befragt.
Wollte sich Überblick über Dienstplan schaffen
Der beschuldigte Obuslenker zeigte sich reuig und gab an, sein Handy ein bis zwei Minuten während der Fahrt dienstlich verwendet zu haben. Er habe an diesem Tag Fahrbereitschaft gehabt und kurzfristig für einen Kollegen einspringen müssen. Er habe sich erst während der Fahrt einen Überblick über seinen Dienstplan verschaffen können.
Einen Grund hatte der Lenker zwar, gerechtfertigt ist dieser aber noch lange nicht. Ist doch, wie wir alle wissen, die Nutzung eines Handys am Steuer verboten. An der Endhaltestelle sei er dann schließlich auch von zwei Fahrgästen - einer davon war Alex K. - über sein Fehlverhalten und mit dem Video konfrontiert worden. Weil die beiden Passagiere ohne seine Zustimmung ein Video von dem Mann gemacht hatten und dieses weiterleiten wollten, entfachte eine Diskussion - allerdings ohne den gewünschten Ausgang für den Mitarbeiter ...
Während des Streits kam auch noch die Frau des Busfahrers hinzu. Sie räumte nach Angaben der Salzburg AG ein, dass sie im Zuge der Diskussion womöglich einem der Fahrgäste mit einer schnellen Handbewegung den Mittelfinger gezeigt hätte. Alex K. und ein weiterer Fahrgast hätten sich dann vom Obus entfernt.
Unternehmen äußert sich zu Vorfall
„Wir bedauern diesen Vorfall und möchten uns auf diesem Weg auch bei den beiden Fahrgästen entschuldigen. Auch wenn der Obuslenker sein Handy dienstlich genutzt hat, hat er damit gegen Vorschriften verstoßen. Er wurde unverzüglich zu einem Gespräch vorgeladen und verwarnt“, hält die Salzburg AG am Dienstag in einem Statement gegenüber der „Krone“ fest. Auch die Obuslenkerin sei in einem Gespräch in Bezug auf ihr Fehlverhalten zurechtgewiesen worden.
Wir nehmen diesen Vorfall zum Anlass, um alle Obuslenkerinnen und Obuslenker noch einmal auf das Handyverbot am Steuer hinzuweisen.
Salzburg AG
Sowohl bei dem Obuslenker als auch bei seiner Frau hätte es bis dato keine Beanstandungen oder Kundenbeschwerden gegeben. „Wir gehen davon aus, dass dies ein einmaliges Fehlverhalten war und bleiben wird“, so das Unternehmen. Zudem betont die Salzburg AG: „Nichtsdestotrotz nehmen wir diesen Vorfall zum Anlass, um alle Obuslenkerinnen und Obuslenker noch einmal auf das Handyverbot am Steuer hinzuweisen.“
Weiterer Fall wurde gemeldet
Wie es aussieht, ist die Aktion des Buslenkers in Salzburg kein Einzelfall. Auch ein „Krone“-Leserreporter aus der Steiermark hatte sich zu einem ähnlichen Vorfall gemeldet. Auch in diesem Fall - siehe Foto oben - saß ein Lenker mit dem Handy am Steuer. Nach Angaben des Fahrgastes soll der Mann während der Fahrt ein Videotelefonat mit seinem Sohn geführt haben. Mit dem rechten Arm habe er das Fahrzeug bedient.
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