Die 77. Bregenzer Festspiele werden am Mittwoch, 19. Juli, von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnet: Mit Spannung wird dabei die diesjährige Rede des Staatsoberhaupts erwartet. Im Festspielhaus feiert am Abend Giuseppe Verdis Oper „Ernani“ Premiere, in einer Inszenierung von Volksopernchefin Lotte de Beer.
Es herrscht Hochspannung bei den Bregenzer Festspielen, die heute mit einem Festakt von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnet werden. Und während das Staatsoberhaupt im Zug nach Bregenz noch an seiner Festrede feilte, überlegten Landespolitiker, wie kritisch diese wohl ausfallen werde.
Denn, dass Van der Bellen nach den letzten politischen Entwicklungen mit Kritik nicht sparen und vielleicht sogar der Regierung die Leviten lesen wird, dürfte eine ausgemachte Sache sein. Und mancher wird sich noch der heftigen Kritik des Vorvorgängers Van der Bellens, Thomas Klestil, erinnern, der ein „Trockenlegen“ der politischen Sümpfe forderte. Aber Van der Bellen wird wohl auch vor allem politischen Hickhack warnen, und davor, dass die tiefen Gräben, die Österreich seit der Pandemie spalten, zur Gefahr werden: „Wir müssen uns auf die Gemeinschaft besinnen.“
Ein glanzvolles Opernfest versprechen diese 77. Bregenzer Festspiele aber auf jeden Fall: Heute hat im Festspielhaus Giuseppe Verdis „Ernani“ unter dem neuen „Conductor in residence“ Enrique Mazzola und in der Inszenierung der Wiener Volksopernchefin Lotte de Beer Premiere. Eine Oper um Liebe, Mord und Rache im Spanien des 16. Jahrhunderts (u. a. mit Saimir Pirgu, Franco Vasallo und Guanqun Yu).
Am Donnerstag folgt dann auf der spektakulären Seebühne Puccinis „Madame Butterfly“, die im Vorjahr international mit Begeisterung aufgenommen wurde (mit Barno Ismatullaeva als „Butterfly“ und Otar Jorjikia als „Pinkerton“). Als Opern-Uraufführung wird Fabián Panisellos „Judith von Shimoda“ (nach Bert Brecht) auf der Werkstattbühne gezeigt. Für nächstes Jahr wurden bereits Carl Maria von Webers „Freischütz“ in der Inszenierung Philipp Stölzls auf der Seebühne und Gioachino Rossinis „Tancredi“ fixiert. Und die neue, 2025 antretende Intendantin, die Finnin Lilli Paasikivi, bereitet für 1926/27 Verdis „Traviata“ vor.
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