Hotel ohne Dach

Österreich leidet unter verheerenden Sturmschäden

Österreich
19.07.2023 08:17

Weder Strom noch ein Dach über dem Kopf hatten mehrere Österreicher in der Nacht auf Mittwoch. Erneut zogen Unwetter über weite Teile des Landes. Besonders stark betroffen waren vor allem der Süden und der Westen Österreichs. In Kärnten hatten Sturmböen rund 250 Quadratmeter Blech von einem Hoteldach abgedeckt. In Tirol waren zahlreiche Haushalte ohne Strom. 

Erneut zogen massive Unwetter Dienstagabend über West - und Südösterreich und richteten zahlreiche und schwerwiegende Schäden an. Losgegangen ist es bereits am Nachmittag in Tirol - dort gab es Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 161 km/h.

Dächer wurden abgedeckt, Hagel und Regen führten zu Sperren von Bahnstrecken und Straßen. Wegen technischer Defekte waren im Stubaital und im Zillertal Wanderer am Weg auf den Berg in Gondeln gefangen. Insgesamt kam es in Tirol zu über 720 Feuerwehreinsätzen, vor allem wegen umgestürzter Bäume.  Auch verzeichnete man lokal mitunter überflutete Keller. „Wir können von großem Glück sprechen, dass durch die heftigen Gewitter mit teils starken Sturmböen bislang keine Personen zu Schaden gekommen sind“, erklärte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) und lobte die „funktionierenden Sicherheitsstrukturen und Einsatzorganisationen“ im Land.

Stromausfälle und kein Handynetz
Zu kämpfen hatte und hat man im Bundesland auch mit flächendeckenderen Stromausfällen: Nach Informationen des landeseigenen Netzbetreiber Tinetz waren Mittwochvormittag (Stand 10.30 Uhr) noch rund 4900 Kunden ohne Strom. 166 Trafostationen in 16 Gemeinden waren betroffen. Vor allem im Ötz- und Pitztal, dem hinteren Zillertal wurden die Störtrupps auf Trab gehalten. In Osttirol waren die Störungen Mittwoch früh bereits beseitigt. Zu Spitzenzeiten waren 18.000 Haushalte und 400 Trafostationen in 31 Gemeinden tirolweit kurzzeitig ohne Strom gewesen. Zudem fiel im hinteren Ötztal und Pitztal das Handynetz aus, wodurch keine Mobiltelefonie möglich war. Die Feuerwehrhäuser seien als Anlaufstelle für die Bevölkerung besetzt, um in Notfällen per Funk einzuspringen.

(Bild: Zoom.Tirol)
(Bild: Zoom.Tirol)

Wanderer saßen in Bergbahnen fest
Weitergezogen sind die Unwetter in der Nacht dann in Richtung Salzburg und die Steiermark. Auch hier herrschte vor allem großes Chaos auf den Bergen: Seilbahnen und Gondeln standen still, waren außer Betrieb. 157 Wanderer saßen im Pongau und im Pinzgau längere Zeit in den Kabinen fest und mussten von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht werden. Auch Kinder waren bei dem Vorfall dabei. Eine Person wurde leicht verletzt.

Stromausfälle und abgedeckte Dächer
Auch in Kärnten kappten Unwetter den Strom für Tausende Haushalte. Starke Sturmböen haben bei einem Hotel in Velden im Bezirk Villach Teile des Daches abgedeckt. Rund 250 Quadratmeter Blech und Holz wurden vom Gebäude gerissen. Die Trümmer landeten im Bereich der Parkplätze und beschädigten dort drei abgestellte Fahrzeuge von Hotelgästen. Durch den anhaltenden Regen drang Wasser in die oberen Hotelzimmer ein. Das Dach wurde am Dienstag noch so gut es ging mit Folien dicht gemacht. 

Österreich
Wetterdaten:

Unwetter kehren am Nachmittag zurück
Am Mittwoch besteht in Österreich weiterhin Unwettergefahr. Vor allem im Süden. Bereits in der Früh ziehen einige Regenschauer und Gewitter durch. Am Vormittag werden die Schauer im Land wieder weniger und die Sonne kommt zeitweise heraus. Am Nachmittag sollen dann wieder deutlich mehr Gewitter entstehen - die meisten im Bergland und im Süden. Auch Unwetter sind möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 26 bis 33 Grad. 

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