Wegen Absprachen

Amazon und Apple zu Millionenstrafen verdonnert

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19.07.2023 08:33

Die US-Konzerne Apple und Amazon sollen in Spanien wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht beim Verkauf von Apple-Produkten insgesamt fast 200 Millionen Euro Strafe zahlen. Die beiden Unternehmen hätten vereinbart, eine bestimmte Anzahl von Klauseln in ihren Verträgen über den Verkauf von Apple-Produkten aufzunehmen, um so die Konkurrenz auszubremsen, teilte die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC am Dienstag mit. Dies habe auch Verbrauchern geschadet.

Die Absprachen reichen demnach zurück bis Oktober 2018. Nur bestimmte, von Apple ausgesuchte Händler konnten demnach über Amazon in Spanien Apple-Produkte verkaufen. Zudem seien die Werbemöglichkeiten von Apple-Konkurrenten auf der Amazon-Seite per Absprache begrenzt worden. Verbraucher hätten so weniger Möglichkeiten gehabt, auch andere Marken zu entdecken. Apple soll laut Behörde daher 143,6 Millionen Euro zahlen, Amazon 50,5 Millionen Euro.

Amazon und Apple wollen Berufung einlegen
Eine Sprecherin von Amazon erklärte, das Unternehmen beabsichtige, Berufung einzulegen, da es mit der Entscheidung der spanischen Wettbewerbsbehörde CNMC nicht einverstanden sei. „Wir sind auch nicht mit der Behauptung der Wettbewerbsbehörde einverstanden, dass Amazon davon profitiert, Verkäufer aus unserem Shop auszuschließen.“ Amazons Geschäftsmodell basiere auf dem Erfolg der Verkäufer - die meisten davon seien kleine Unternehmen. Darüber hinaus profitierten spanische Kunden durch die Vereinbarung mit Apple von einem Angebot, das sich in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt habe.

Seitens Apple hieß es: „Wir bei Apple arbeiten hart daran, die besten Produkte und das beste Nutzererlebnis zu schaffen. Um Nutzerinnen vor Sicherheits- und Qualitätsrisiken zu schützen, die durch gefälschte Produkte entstehen können, haben wir Regeln definiert, die erfolgreich helfen, Fälschungen einzudämmen. Unsere engagierten Teams arbeiten weltweit unermüdlich mit Händler:innen, Strafverfolgungsbehörden und dem Zoll zusammen, um sicherzustellen, dass unsere sehr hohen Standards eingehalten werden. Wir stehen hinter unseren Bemühungen zum Schutz der Verbraucher und planen, gegen die Entscheidung des Gerichts vor dem Obersten Spanischen Gerichtshof Berufung einzulegen.“

Die beiden US-Konzerne wie auch weitere sind in Europa in den vergangenen Jahren mehrmals wegen Wettbewerbsverstößen geahndet worden. In Italien etwa musste Amazon 2021 rund 1,1 Milliarden Euro Strafe zahlen, Apple in Frankreich im Jahr 2022 rund 372 Millionen Euro.

Seit Mai gelten für die großen Konzerne in der EU aufgrund des Digital Markets Act strengere Regeln: So darf Apple zum Beispiel in seinem App Store nicht mehr den eigenen Bezahldienst bevorzugen; Amazon wird untersagt, selbst vertriebene Produkte auf seiner Handelsplattform besserzustellen; und Google darf auf Android-Smartphones bestimmte seiner eigenen Software-Anwendungen nicht mehr vorinstallieren.

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