Innsbrucker Forscher wollen herausgefunden haben, was das beste Rezept ist, um nachhaltig vor dem Erreger SARS-CoV-2 geschützt zu sein.
Am zuverlässigsten ist demnach eine zweifache Impfung plus eine überstandene Infektion. Denn dann hat das Immunsystem der Betroffenen die beste Abwehrlage mit Antikörpern und T-Zell-vermittelter Antwort gegen eine mögliche Ansteckung, wie dem im Journal of Infectious Diseases veröffentlichten Bericht zu entnehmen ist.
Michael Jäger vom Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der MedUni Innsbruck und die Co-Autoren haben im Labor mit Blutproben von 137 Probanden den Status der Abwehrlage gegen SARS-CoV-2 in drei Gruppen untersucht: Personen, die zweimal mit dem Vektor-Impfstoff ChAdOx1 (AstraZeneca) immunisiert und dann mit einer mRNA-Vakzine (Pfizer-BioNTech oder Moderna) geboostert worden waren, dreimal BNT162b2 oder mRNA-1273 bekommen hatten oder nach zweifacher Impfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hatten. Die Frage, wer am besten mit seiner Immunlage nach unterschiedlichem Kontakt mit Virus-Antigenen reagiert, ist vor allem durch die Entstehung immer neuer SARS-CoV-2-Varianten interessant geworden.
Besorgnis wegen Virus-Varianten
Die Wissenschafter schildern: „Das Auftauchen der SARS-CoV2-Omikron-Varianten BA.1, BA.2 und BA.4/5 zeigte höhere Übertragungs- und Infektionsraten als vorangegangene Virusvarianten, die zu Besorgnis führten.“ Deshalb hätte man eben direkt die immunologische Reaktion auf die verschiedenen Impfmöglichkeiten und auch auf die Kombination mit einer „natürlichen“ Infektion vergleichen. Weil die Immunantwort sowohl aus einer „humoralen“ Reaktion mit der Bildung von Antikörpern gegen das Virus als auch aus der T-Zell-vermittelten Antwort (T-Zellen, welche infizierte Zellen direkt angreifen) besteht, wurden alle diese Aspekte im Labor analysiert.
Die Ergebnisse waren sowohl für die Antikörperantwort als auch für die T-Zell-Reaktion ähnlich. „Impfung und Konvaleszenz (überstandene Infektion; Anm.) resultierten in den größten SARS-CoV-2-spezifischen Antikörper-Pegeln, stärkeren T-Zell-Antworten und der besten Neutralisierungskraft gegenüber Wild-Typ-, Delta- und Omikron BA.2 und BA.4/5-Virusvarianten“, schrieben die Wissenschafter. Die Impfung mit der AstraZeneca-Vakzine und nachfolgendem mRNA-Impfstoff (Pfizer-BioNTech) erhöhte das Neutralisierungspotenzial gegen die Omikron BA.1-Variante. Alle Kombinationen der Vektorvakzine (AstraZeneca) mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe brachte im Vergleich zu einer Dreifach-mRNA-Impfung bessere Effekte gegen SARS-CoV-2 BA.2 und die BA.4/5-Varianten.
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