Österreichs Ärztekammer (ÖAK) forderte am Mittwoch erneut mehr Hausapotheken. Im vergangenen Jahr wurden durchschnittlich 3846 Menschen pro Apotheke versorgt. Das Verhältnis sei damit geringer als in Deutschland (siehe Video oben).
Insgesamt würden in Österreich 570 Apotheken fehlen, hieß es am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Erstellt hatte die Studie das Beraternetzwerk Kreutzer Fischer & Partner, die Ärztekammer unterstützte finanziell. Kritikpunkte sind zusätzlich zu der Zahl auch die Wartezeiten und beschränkten Öffnungszeiten der Apotheken. Bereitschaftsdienste seien aufgrund der längeren Wege ebenfalls keine Lösung.
Die Ärztekammer forderte stattdessen Hausapotheken für neue Praxen. Dieser Betrieb würde einer niedergelassenen Ärztin oder einem Arzt ein Zusatzeinkommen von etwa 30.000 Euro ohne Steuer bescheren und könnte somit auch ein finanzieller Anreiz für neue Praxen sein. Dabei gehe es aber gar nichts ums Geld, sondern „wirklich primär um die Versorgung der Patienten“, hielt ÖAK-Vizepräsident Edgar Wutscher fest. Das System solle im Sinne der Patientinnen und Patienten verbessert werden. Hausapotheken könnten zusätzlich zu öffentlichen Apotheken bestehen.
Absage von Gesundheitsministerium
Aus dem Gesundheitsministerium kam für diese Forderung bereits eine Absage. Zwar seien alle Vorschläge „herzlich willkommen“, diese sollten aber nicht in erster Linie davon getrieben sein, das eigene Einkommen zu erhöhen, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Die Vertreterinnen und Vertreter der Apothekerkammer sprachen von einer „unglaubwürdigen“ Forderung. Die Studie basiere auf falschen Daten, fehlerhaften Berechnungen und bringe auch zentrale Begriffe des Arzneimittelrechts durcheinander. Autor Kreutzer verteidigte diese damit, dass die Zahlen von Statistik Austria stammten.
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