Was Biologen von Anfang vermutet hatten, ist nun offiziell bestätigt: Nachdem Anfang des Monats auf einem Bauernhof in Eberschwang in Oberösterreich 150.000 Liter Gülle ausgetreten und in den Antiesen-Bach gelangt waren, sind tatsächlich alle Fische in dem betroffenen Streckenabschnitt verendet.
Sämtliche Fische im Ötzlingerbach, Vockingerbach und in der Antiesen auf einer Gesamtlänge von 13 Kilometer dürften verendet sein. Das haben laut Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) jetzt abgeschlossene Beprobungen ergeben. Die Ursache sei „auf eine Kombination aus Sauerstoffmangel und Ammoniakvergiftung (Ammoniumanteil in der Gülle) zurückzuführen“, erläutert Kaineder.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Umweltgefährdung
Die Jauche war offenbar wegen eines Defekts am Separator der Güllegrube ungehindert ausgelaufen. Als der Landwirt das bemerkte, habe er wohl noch alles unternommen, um den Rest zurückzuhalten. 100 bis 150 Kubikmeter gelangten jedoch in einen Bach unterhalb der Grube, der in die Antiesen mündet. Die Staatsanwaltschaft Ried hat Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Umweltgefährdung aufgenommen. Ein Gutachten soll klären, ob ein technisches Gebrechen vorlag oder ob der Bauer fahrlässig gehandelt habe, so ein Staatsanwaltschaftssprecher.
Ende Juli findet die nächste Beprobung statt
„Die aktuelle Bilanz bei der Erhebung des Schadensausmaßes ist leider sehr ernüchternd, die negativen gewässerökologischen Folgen des Gülleausritts sind groß“, meinte Kaineder. Die Entwicklung der Gewässerqualität wird im Rahmen eines regelmäßigen Untersuchungsprogramms durch die Abteilung Wasserwirtschaft beobachtet. Die nächste Beprobung der Antiesen finde noch Ende Juli statt, kündigt der Landesrat an.
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