„Mir reicht‘s!“

Anwalt von seinem eigenen Prozess ausgeschlossen

Gericht
19.07.2023 15:41

„Er ist getrieben und auf der dauernden Suche nach Akten“, beschreibt ihn sein Verteidiger. In Abwesenheit von seinem Mandanten, denn der ehemalige Jurist sorgte gleich zu Beginn für einen Exzess. Nach 20 Minuten gibt der Richter schließlich auf: „Mir reicht‘s!“ 

Zurechnungsfähig mit einer „ein wenig herabgesetzten“ Dispositionsfähigkeit - so lautet das psychiatrische Gutachten eines 68-Jährigen. Eine Einschätzung, die für Anwesende im Saal 206 des Wiener Landesgerichts schwer zu glauben ist.

Von der eigenen Verhandlung ausgeschlossen
Bereits mit Verspätung beginnt der Prozess - der ehemalige Anwalt hätte sich noch „hübsch“ machen müssen. Dafür, dass er bereits kurz danach wieder abgeführt wurde. Wegen „wiederholtem ungezähmten Verhalten nach mehrmaliger Ermahnung“: Den Richter lässt er nicht ausreden, er würde ihn auch gar nicht hören: „Ich bin nicht verhandlungsfähig. Meine Hörgeräte wurden mir gestohlen“. Auch sitzen bleiben will er nicht, während er wieder und wieder dazwischenredet.

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Das ist eine glatt rechtswidrige Verhandlung mit Verletzungen der Menschenrechte!

Pensionist empört sich im Landesgericht Wien

Selbst seinen Verteidiger bezeichnet er als „unfähigen Anwalt“ und blafft ironisch „na ein tolles Plädoyer“ in dessen Richtung. Der Rechtsbeistand resultiert nach dem Prozess: „Ich glaube, wir haben alle einen Eindruck von ihm bekommen. Das ist eine sehr schwierige Situation.“

Getrieben und auf der Suche nach Akten
„Gut, mir reicht’s“, gibt der Richter nach 20 Minuten auf. Also wird in der Abwesenheit des Oberösterreichers verhandelt: Er habe in den beiden Kanzleien seiner Erwachsenenvertretungen Mitarbeiterinnen genötigt, eine sogar verletzt. „Entweder er wollte Akten oder Geld“, so eine Zeugin. Wegen Ersterem machte er auch im Magistrat St. Pölten Terror, bis die Polizei kam - gegen die er sich auch gehörig wehrte.

Journalisten dürften nicht Berichten
Bei der Urteilsverkündung darf der Pensionist wieder dabei sein, äußert klar seinen Unmut über die 12 Monate bedingte Haft. „Für was sind Sie da?“, fährt er seinen Anwalt an, meldet selber volle Berufung an. Zu den Journalisten scharf: „Sie dürfen nicht über dieses falsche Urteil berichten!“ Im Landl hat er Hausverbot ...

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