Nehammer zu Debatte:

„Muss okay sein, wenn andere Schnitzel essen“

Politik
19.07.2023 16:53

Nach der Kritik von Bundespräsident Van der Bellen in dessen Eröffnungsrede bei den Bregenzer Festspielen am Mittwoch kontert Kanzler Nehammer: „Andere sollen auch Schnitzel essen!“

Was war passiert? Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat seine Eröffnungsrede zum Anlass genommen, um auf die jüngsten verbalen Gefechte zwischen den beiden Regierungsparteien ÖVP und Grüne rund um die Debatte über „normal denkende Menschen“ einzugehen, und davor zu warnen, sich als Gesellschaft an „ausgrenzende Sprache“ zu gewöhnen.

„Nicht normal, über Nomalität eine Debatte zu führen“
Diese Rede bleibt nicht unkommentiert. Bundeskanzler Karl Nehammer äußert sich in einer Stellungnahme zur losgetretenen „Normal“-Debatte wie folgt: „Der Bundespräsident und ich sind in regelmäßigem Austausch. Wir verstehen uns sehr gut. Er hat ein inhaltliches Thema aufgebracht. In diesem Fall bleibe ich dabei: Es ist wichtig, dass man Normalität in Österreich benennen darf. Ich habe schon einmal gesagt, dass ich hier schon nicht normal finde, dass man über Normalität überhaupt eine große Debatte führt.“

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) mit Lebensgefährtin Sabine Jungwirth, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Ehefrau Doris Schmidauer, Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) mit Ehefrau Sonja bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele (Bild: APA/DIETMAR STIPLOVSEK)
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) mit Lebensgefährtin Sabine Jungwirth, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Ehefrau Doris Schmidauer, Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) mit Ehefrau Sonja bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele

„Menschen müssen sich in ihrer Vielfalt wiederfinden“
Er fände es außerdem „wichtig, dass man das zur Kenntnis nimmt, dass die Menschen einfach in ihrer Vielfalt, auch in der Politik, sich wiederfinden müssen. Unsere Aufgabe als politisch Verantwortliche, als Bundesregierung, mir als Bundeskanzler, ist es, Politik für viele zu machen und die wenigen nicht zu vergessen. Das Problem sind die Extremen wie die Rechtsextremen und die Linksextremen, die sozusagen dann da die Mitte verlassen. Wenn die Ausnahme plötzlich die Regel wird, dann fühlt sich die Mehrheit nicht mehr repräsentiert.“

Kanzler Nehammer: „Ich habe schon einmal gesagt, dass ich hier schon nicht normal finde, dass man über Normalität überhaupt eine große Debatte führt.“ (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Kanzler Nehammer: „Ich habe schon einmal gesagt, dass ich hier schon nicht normal finde, dass man über Normalität überhaupt eine große Debatte führt.“
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei seiner Eröffnungsrede am Mittwoch (Bild: APA/DIETMAR STIPLOVSEK)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei seiner Eröffnungsrede am Mittwoch

Es sei okay, die Normalität zu beschreiben. „Und es ist wichtig, dass wir Politik für die vielen machen und dabei die wenigen nicht vergessen. Es ist in Ordnung, wenn jemand sich dazu entschließt, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, aber einer, der mit dem Auto fahren muss, soll kein schlechtes Gewissen haben müssen. Und genauso ist es okay, wenn jemand sich dazu entschließt, vegan zu leben. Aber es muss auch okay sein, wenn andere gerne Schnitzel essen“, so der Kanzler.

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