Aus von Getreide-Deal
Kreml: Wer in Hafen einfährt, gilt als „Gegner“
Nach dem Ende des Abkommens über die Ausfuhr ukrainischen Getreides will Russland Schiffe in den betroffenen Gebieten des Schwarzen Meeres als mögliche „Gegner“ einstufen. Ab Donnerstag um Mitternacht (Mittwoch, 23.00 Uhr MESZ) würden die Schiffe als „potenzielle Träger militärischer Fracht“ eingestuft, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit.
Kiew forderte indes „internationale Patrouillen“ im Schwarzen Meer für Getreideexporte. Aus Moskau hieß es weiter, Länder, unter deren Flagge Frachtschiffe auf dem Weg in ukrainische Häfen fahren, würden künftig als Konfliktparteien gewertet.
Die für den Getreideexport wichtige südukrainische Hafenstadt Odessa war zuvor erneut unter Beschuss geraten. In der Nacht auf Mittwoch waren lokalen Medienberichten zufolge Explosionen in der Stadt zu hören. Die Luftverteidigung sei aktiv gewesen. Bereits am Dienstag hatte Russland wenige Stunden nach Auslaufen des Getreidedeals die Region mit Luftangriffen überzogen. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte später die Angriffe.
Der Bürgermeister von Odessa, Hennadij Truchanow, schrieb am Mittwoch auf Facebook: „Einen solchen großen Angriff haben wir seit dem Beginn des groß angelegten (russischen) Einmarsches nicht erlebt.“ In der Stadt seien mehrere Gebäude durch Explosionen beschädigt worden. Laut Behörden wurden mindestens sechs Menschen verletzt.
60.000 Tonnen Getreide vernichtet
Bei einem Angriff auf den Hafen von Tschornomorsk etwa 20 Kilometer südwestlich von Odessa sind nach ukrainischen Angaben rund 60.000 Tonnen Getreide zerstört worden (siehe Tweet unten). Ein beträchtlicher Teil der Infrastruktur in dem Hafen für den Getreideexport sei beschädigt worden, teilte Landwirtschaftsminister Mykola Solsky mit. Das Getreide hätte vor 60 Tagen verladen und verschifft werden sollen.
Russland führt seit fast 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Immer wieder Ziel von russischem Beschuss sind dabei auch die südlichen Regionen am Schwarzen Meer, die für die Ukraine aufgrund ihrer Hafeninfrastruktur von großer Bedeutung sind.
Kostenanstieg befürchtet
Über Odessa etwa wurden in den vergangenen Monaten im Rahmen des internationalen Getreideabkommens viele Millionen Tonnen Nahrungsmittel ausgefahren. Am Montag stieg Russland aus der Vereinbarung aus.
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