Häfen im Visier
Odessa schon dritte Nacht in Folge unter Beschuss
Die südukrainische Region Odessa ist die dritte Nacht in Folge unter Beschuss geraten. Wieder waren in der Nähe des Hafens Explosionen zu hören. Die ukrainische Luftwaffe berichtete über Abschüsse von Überschall-Schiffsabwehrraketen. Angesichts des Ausstiegs Russlands aus dem Getreideabkommen warnten die USA vor Angriffen auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer.
Ukrainische Gouverneure meldeten elf Verletzte durch russische Angriffe auf die ukrainischen Hafenstädte Odessa und Mykolajiw in der Nacht auf Donnerstag. „Die Russen haben das Stadtzentrum von Mykolajiw getroffen“, erklärte der Gouverneur der Region. Vier Erwachsene und fünf Kinder seien verletzt worden.
In der Stadt Odessa wurden nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Oleg Kiper zwei Menschen ins Krankenhaus gebracht. Es gebe „Zerstörungen im Zentrum von Odessa“.
Russen haben Schwarzmeerhäfen im Blick
In Odessa und der Region liegen drei Häfen, die Teil der Vereinbarung zum Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer waren. Diese Vereinbarung war am Montag ausgelaufen, Russland hatte eine Verlängerung verweigert. Seitdem haben ukrainische Behörden wiederholt russische Angriffe auf die Region gemeldet. Bereits in den beiden vorangegangenen Nächten überzog Russland die für den Getreideexport wichtige Region Odessa am Schwarzen Meer mit Luftangriffen.
Angriffe auf zivile Schiffe?
Die USA halten nun auch Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer für möglich. „Das russische Militär könnte seine Angriffe auf ukrainische Getreideanlagen ausweiten, auch Angriffe auf zivile Schiffe wären denkbar“, sagte Adam Hodge, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, am Mittwoch. Neu freigegebene Geheimdienstinformationen würden darauf hindeuten, „dass Russland zusätzliche Seeminen in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen gelegt hat“.
Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch angekündigt, alle Schiffe im Schwarzen Meer mit dem Ziel Ukraine ab Donnerstag als Schiffe einzustufen, „die potenziell militärische Ladung transportieren“. Zudem würden Länder, unter deren Flagge Frachtschiffe auf dem Weg in ukrainische Häfen fahren, künftig als Konfliktparteien aufseiten Kiews gewertet.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.