Seine legeren Klamotten, seine zerzauste Frisur und wortwörtlich eine ellenlange Reihe an Armbändern waren sein Markenzeichen. Um die Accessoires, die einst Fan-Geschenke waren, zu pflegen, musste sich der Schlagerstar Wolfgang Petry eine besondere Taktik einfallen lassen.
Die über hundert Armbänder, die sich über Jahre hinweg zu Wolfgang Petrys Markenzeichen etabliert haben, waren nicht etwa eine geplante Anschaffung des Schlagerstars, viel mehr waren sie wie ein Gästebuch seiner vielen Auftritte. Angefangen hatte alles mit einem einzelnen Freundschaftsbändchen, das ihm ein Fan bei einem seiner Konzerte in den 90er Jahren schenkte.
Als andere bemerkten, dass ihr großes Idol das Bändchen wirklich trug, folgten sie dem Beispiel und es löste eine Flut der Geschenke aus. Über Jahre hinweg bekam Petry seither diese Armbänder von seinen Fans geschenkt, schon bald schmückten sie mehr als nur sein Handgelenk, reichten fast bis zum Ellenbogen zurück. Ein Petry ohne seinen unkonventionellen Schmuck war undenkbar.
WAR undenkbar
Bis ein Ereignis den „Wahnsinn“-Interpreten zum Handeln bewegte. Als 2002 eine Flut große Teile Deutschlands in Schutt zurückließ, beschloss er die über Jahre hinweg gesammelten Bändchen für den guten Zweck versteigern zu lassen, der Erlös sollte den Flutopfern zugutekommen. Leider waren von diesem Plan nicht alle so überzeugt wie er selbst, einige Fans blieben empört zurück, konnten nicht verstehen, wie der Sänger all die Geschenke und damit auch seinen charakteristischen Look bereit war herzugeben. „Sie müssen es akzeptieren, die Aktion für die Flutopfer war mir sehr wichtig“, trotzte der Sänger damals der Kritik.
Was für eine schicksalhafte Fügung!
Denn bereits vor der Versteigerung waren dem heute 71-Jährigen die Mitbringsel seiner Fans mehr schlecht als recht. „Anfangs trug ich sie Tag und Nacht, doch ich habe den Gestank nicht mehr ertragen. Zum Schlafen und Duschen habe ich die Bänder dann ausgezogen und in konzentrierter Seifenlauge gewaschen“, gab der Schlagerstar gegenüber der „Bild“ zu.
Inzwischen hat ihm seine Fangemeinde verziehen und er konnte 2021 auch ohne Merkmal aus vergangenen Zeiten ein Bühnen-Comeback feiern. Es war aber nicht nur der fehlende Schmuck, der damals erahnen ließ, dass sich Petry im zunehmenden Alter verändert hatte. Schließt man aber seine Augen, und lauscht nur der Stimme, versetzt er einen noch immer zu einem seiner Auftritte der 90er Jahre zurück!
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