Neuer Plan der Ukraine

„Getreide-Korridor“ durch rumänische Gewässer?

Ausland
20.07.2023 11:29

Nach dem Ende des sogenannten Schwarzmeer-Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides sind die Behörden in Kiew zurzeit bemüht, einen einstweiligen „Getreide-Korridor“ durch rumänische und bulgarische Hoheitsgewässer einzurichten.

Das geht aus einem an die Weltschifffahrtsorganisation (IMO) der Vereinten Nationen gerichteten Schreiben des ukrainischen Vizeministers für Infrastrukturentwicklung, Wasyl Schkurakow, hervor. In dem auf den 19. Juli datierten Schriftstück erläutert der ukrainische Amtsträger, dass Kiew sich fürs Erste auf die „empfohlene Route“ festgelegt habe, um „der Blockade der Schifffahrt im Nordwesten des Schwarzen Meeres“ ein Ende zu bereiten.

Auch der ukrainische Botschafter in der Türkei, Wasyl Bodnar, sagte dem öffentlich-rechtlichen ukrainischen Sender Suspilne am Mittwochabend, dass Kiew mittlerweile einen „Getreide-Korridor“ über die rumänischen und bulgarischen Hoheitsgewässer in Betracht ziehe. Seinerseits hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuletzt gefordert, die Exporte auch ohne Zustimmung Russlands in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und der Türkei fortzusetzen.

Moskau droht Frachtschiffen
Moskau hatte angekündigt, ab Donnerstag alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern würden, als „Gegner“ und „potenzielle Träger militärischer Fracht“ einstufen zu wollen. Auch würden Länder, unter deren Flagge Frachtschiffe in Richtung ukrainischer Häfen fahren, künftig als Konfliktparteien gewertet, so das russische Verteidigungsministerium.

„Die russische Schwarzmeerflotte wird nun wahrscheinlich eine aktivere Rolle einnehmen, um jeglichen laufenden Handel zu unterbrechen“, so das britische Verteidigungsministerium. Die Blockadeoperationen seien jedoch durch ukrainische, unbemannte Wasserfahrzeuge und Marschflugkörper zur Küstenverteidigung gefährdet, wie die Briten in ihrem täglichen Update weiter ausführten.

Rumänien noch schweigsam
Eine Reaktion der rumänischen Behörden zu den Kiewer Plänen bezüglich eines „Getreide-Korridors“ durch rumänische Hoheitsgewässer steht momentan noch aus. Staatspräsident Klaus Johannis hatte allerdings erst in den vergangenen Tagen am Rande des EU-CELAC-Gipfels in Brüssel klargestellt, dass Rumänien nach wie vor fest an der Seite der Ukraine stehe.

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