Austria-Legende Alfred Drabits wird nach der Fußball-Karriere auf harte Proben gestellt.
„Der Freddy ist einer der liebsten Menschen, die ich kenne - ihn hat das Leben abgestraft!“ Herbert Prohaska tut das Herz weh, wenn er über Alfred Drabits spricht - den er in aktiver Zeit der Austria empfohlen hatte. Ein guter Rat, wie sich herausstellte.
Dreifache Meister
Vom Sportclub verpflichtet, feierte Drabits als technisch versierter Stürmer drei Meistertitel, zwei Cupsiege und sieben Stadthallen-Triumphe mit der Austria. „Im Cupsiegerbewerb sind wir 1993 gegen Barcelona mit Diego Maradona weitergekommen!“ Sieben Jahre war er mit Violett, anfangs parallel als Briefträger auf Tour, verbunden. Erich Hof war sein Trainer beim Sportclub, der Austria und im Nationalteam (sieben Spiele). „Er hat mich aus Traisen verpflichtet, obwohl er sich einen anderen Spieler angeschaut hat“, erinnert sich Drabits. „Dann ist meine Mutter zu ihm und hat nicht lockergelassen!“
Eiter in der Galle
Nach dem Karriereende bei der Vienna in Folge eines Achillessehnenrisses (gesamt 365 Bundesligaspiele, mit 156 Toren auf Rang fünf in der ewigen Bundesliga-Schützenliste) arbeitete er mit späteren Kalibern wie Alaba, Suttner oder Grünwald in der Hollabrunner Stronach-Akademie, ehe ihn 2010 der erste Schicksalsschlag ereilte. Ein Schlaganfall im Rahmen eines Herz-Checks. Sieben Wochen Spital und Reha in Bad Pirawarth folgten, „ich musste das Sprechen neu lernen!“ Weitere zwei kleinere Schlaganfälle in einem Jahr sowie Corona reihten sich aneinander. „Ich hatte Eiter in der Galle, bekam Infusionen!“ Wieder Reha.
14 Pulver täglich muss der nunmehr 64-Jährige schlucken, zudem sich selbst eine Spritze gegen Rheuma setzen. In schweren Zeiten, in denen sich Austria-Legenden wie Karl Daxbacher und Felix Gasselich rührend um Drabits kümmerten, begann er mit Malen. Werke, die er beim Besuch der „Krone“ in St. Veit an der Gölsen präsentierte.
Dort, wo er auf seiner letzten Kicker-Station in der zweiten Klasse NÖ „als Libero 47 Tore“ schoss, lebt er nun in einer Wohnung, nachdem er das Haus gesundheitlicher Gründe wegen verkaufen musste.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.