Stephan Hering-Hagenbeck, Direktor des Schönbrunner Tiergartens, will sich wie die Filmfigur „Dirty Harry“ mit Magnum und Pumpgun bewaffnen. Für - nicht näher bezeichnete - Notfälle brauche es solchermaßen schwer bewaffnete Experten wie ihn und nicht die Polizei, ist er überzeugt.
Nach der Aufregung um namenlose Tiere im Tiergarten Schönbrunn macht Direktor Stephan Hering-Hagenbeck schon wieder Schlagzeilen: Er will eine Magnum-Pistole und eine Pumpgun als Dienstwaffe im Tiergarten führen dürfen. Das geht aus Dokumenten hervor, die der Zeitung „Heute“ zugespielt wurden. Wofür genau Hering-Hagenbeck die Waffen will, ist nicht klar.
„Polizeiwaffen“ genügen dem Direktor nicht
Um entlaufene Tiere gehe es „nicht vordergründig“, sondern um Fälle, die er „niemals erleben möchte“, so der Zoodirektor zur „Krone“. Weder „Polizeiwaffen“ noch die ohnehin im Tiergarten vorrätigen Waffen für Notfälle - darunter Betäubungsgewehre - seien ausreichend, meint der Direktor.
Direktor will schneller ziehen können als die Polizei
In seinem Antrag hatte er zudem betont, seine Reaktionszeit wäre kürzer als die der Polizei, die etwa beim Terror des 2. November 2020 erst nach „ganzen neun Minuten“ - so der Originalwortlaut des Antrags - vor Ort gewesen sei. Nun relativiert der Direktor: Es gehe „nicht um die schlichte Zeit, bis ,man‘ vor Ort ist, sondern darum, dass Experten vor Ort sind, die jedenfalls einschätzen können, was das angemessene Verhalten in Notfällen ist.“ Was er der Polizei offenbar nicht zutraut.
Bekommt Hering-Hagenbeck die Genehmigung, sollen die Waffen „in sicheren Waffensafes“ aufbewahrt werden. Die „Krone“ lud Hering-Hagenbeck dazu ein, zu zeigen, wie schnell er nach einem fiktiven Notfall-Anruf Gegenstände aus einem Safe holen und damit zu einer bestimmten Stelle im Tiergarten kommen kann. Er nahm das Angebot nicht an.
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