Trotz Denkmalschutz wurden Muren im Nationalpark Hohe Tauern mit grobem Gerät beseitigt und soll dabei Pflanzen beschädigt haben - die Baggerfirma könnte angezeigt werden. Die Bezirkshauptmannschaft Zell am See prüft den Sachverhalt.
Ein gelber Bagger am beliebten Krimmler Tauernweg erregt im beschaulichen Nationalpark Hohe Tauern die Gemüter. Am ersten Juli-Wochenende hat eine Wandergruppe den Bagger hundert Meter hinter der Windbachalm entdeckt, die am Weg vom Krimmler Achental hoch zur italienischen Grenze liegt. Auch Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung fiel das Fahrzeug auf, für das es im hochalpinen Gelände eine Genehmigung braucht. Nach langem Rätselraten stellte sich heraus: Eine Firma wurde von Landwirten beauftragt, Murenabgänge zu beseitigen und stellte den Bagger dort ab.
Krimmls Bürgermeister Erich Czerny erklärt: „Der Weg muss freigeräumt und hergerichtet werden, damit die Wirte mit ihren Fahrzeugen zur Alm kommen.“ Nur: „Wie das geschieht, geht gegen den Naturschutz und das Nationalparkgesetz“, kritisiert Peter Kraus vom Alpenverein. „Der Baggerfahrer geht nicht auf Kritik der Parkverwaltung ein.“ Er räume Geröll aus den Bächen, damit diese nicht die Wiesen überfluten - dabei würden Pflanzen beschädigt und ganze Jungbäume ausgerissen.
Das Bundesdenkmalamt hat die Bezirkshauptmannschaft Zell am See eingeschaltet. Sie prüft den Fall und spricht gegebenenfalls eine Strafe aus. Die Nationalparkverwaltung kommentierte den aktuellen Stand des Verfahrens nicht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.