Alexander Van der Bellen knöpfte sich in seiner Rede bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele die Politik vor. Besonders die ÖVP ist jetzt sauer auf das Staatsoberhaupt.
Die Schwarzen sind sauer. Alexander Van der Bellen kritisierte in seiner Rede die Politiker aller Couleur wegen der überschießenden Sprache - allerdings nur die ÖVP fühlt sich besonders angesprochen und stellt sich ohne Not selbst ins Schmollwinkerl.
Für die Türkisen hat das Staatsoberhaupt in seiner Kritik übertrieben. Er solle sich bei den Übertretungen von roten Linien melden, aber die Verwendung des Begriffs „Normaldenker“ sei keine rote Linie, hört man aus der ÖVP. NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner rückte selbst aus, um ihrer Wut über Van der Bellens Rüge freien Lauf zu lassen.
Sie spricht von einer seltsamen „Entwicklung in unserem Land, wenn die breite Mehrheit der Bevölkerung laufend mit erhobenem Zeigefinger ermahnt wird, während Einzelne tun und lassen können, was sie wollen“.
„Ablenkungskampf wird selbsterfüllend fortgesetzt“
Und in Richtung Van der Bellen richtet die Landeshauptfrau detto Worte des Zorns: „Es ist eine seltsame Entwicklung, wenn genau jener ,Ablenkungskampf um Begrifflichkeiten‘, von dem zuletzt auf großer Bühne die Rede war, auf ebendieser Bühne selbsterfüllend fortgesetzt wird.“
Verwunderung über Schnitzel-Sager
Für Verwunderung sorgte in den sozialen Medien vor allem die Rechtfertigung von Kanzler Karl Nehammer, der generell die Debatte um die „Normaldenker“ nicht nachvollziehen könne. Und dann plakativ meinte: „Es muss erlaubt sein, weiterhin Schnitzel zu essen.“
Mit mehr Diplomatie hat SPÖ-Chef Andreas Babler, der von Van der Bellen ebenfalls sein „Fett abbekam“, reagiert. Selbst Herbert Kickl agierte gelassener als die ÖVP. Er schickte nur seinen FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker aus. Der FPÖ-Chef blieb stumm.
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