Waidzeit ist das steirisches Unternehmen des Monats: Die Ennstaler verarbeiten hochwertiges Holz zu Schmuck, Brillen und Uhren - und greifen dafür auch auf außergewöhnliches Ausgangsmaterial zurück.
Die Erinnerung an ihre Hochzeit hat ein deutsches Ehepaar direkt am Handgelenk: Es hat sich einst am Museumsschiff „Seute Deern“, das jahrzehntelang im deutschen Bremerhaven vor Anker lag, getraut. Vor zwei Jahren wurde das Schiff abgewrackt, aus Teilen des Holzes hat die steirische Firma Waidzeit Uhren angefertigt. Das deutsche Paar hat sich zwei Stück gegönnt.
Es sind schöne Geschichten wie diese, welche Elisabeth und Christoph Hutegger gerne erzählen und die zeigen, wie viele Emotionen in ihren Produkten stecken können. Sie führen Waidzeit mit sieben Mitarbeitern in Haus im Ennstal: Aus heimischem Holz werden nicht nur Uhren, sondern auch Brillen, Schmuck und Accessoires hergestellt.
Alte Weinfässer als begehrtes Material
Christoph Hutegger, der eine HTL für Holzwirtschaft besucht hat, ist dabei der innovative Tüftler, seine Frau Elisabeth sorgt für eine Flut an kreativen Ideen. Das Ausgangsmaterial für ihre Produkte sind vor allem alte Weinfässer, die sie oft von Winzern in der südlichen Steiermark beziehen. Aber auch ein am Dachstein gelagertes Fass wird verwertet.
Es gibt immer wieder Aufträge für „Gustostückerl“, zuletzt etwa von der Zeche „Zollverein“ im deutschen Essen: Ein Grubenfass aus dem einstigen Kohleabbau-Gebiet wird im Ennstal verarbeitet. Waidzeit kooperiert für die Filialisierung der Produkte übrigens mit einem Uhrmacher in Schladming und weiteren regionalen Betrieben.
Die Huteggers setzen auf stationären Handel und kooperieren im Vertrieb mit Schneider Schmuck aus Tauplitz. „Großes Wachstum ist uns nicht wichtig, sondern Beständigkeit und Langfristigkeit“, sagen sie. Wie das Holz, das sie verarbeiten.
Die SFG stellt monatlich drei Kandidaten für das Unternehmen des Monats zur Wahl. Diese stellen sich in einem Video vor. Auf unternehmen-des-monats.at kann dann jeder abstimmen.
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