Tony Bennett, der „Meister der Popmusik“ ist am Freitag in New York City verstorben. Er wurde 96 Jahre alt. Bei Bennett wurde 2016 die Alzheimer-Krankheit diagnostiziert, aber er hatte bis 2021 weiterhin Auftritte und Aufnahmen. Anlässlich seines 95. Geburtstages erklärte er: „Das Leben ist ein Geschenk, auch mit Alzheimer“. Durch seine Duette mit Superstar Lady Gaga feierte der vielfache Grammy-Gewinner im hohen Alter zuletzt auch bei einem jungen Publikum große Erfolge.
Zu verdanken hatte er seine Karriere Frank Sinatra, sagte Bennett einmal in einem Interview. „Er hat mein Leben verändert. In einem Artikel im ,Life Magazine‘ hat er betont, dass ich der beste Sänger sei, den er je gehört habe. Damals war ich so mittelmäßig erfolgreich und hatte hin und wieder eine millionenfach verkaufte Platte, aber für mich ging es darum, gut zu sein, nicht der berühmteste. Dann hat er mich den besten genannt, den er je gehört hat. Und seitdem sind meine Konzerte auf der ganzen Welt ausverkauft.“ Zum Dank gründete Bennett eine Schule für musikalisch begabte Jugendliche in New York und benannte sie nach Sinatra.
Die Schule steht in seinem Heimatbezirk Astoria, im New Yorker Stadtviertel Queens. Hier wurde Bennett 1926 als Anthony Dominick Benedetto geboren. Sein Vater starb, als er noch ein kleiner Junge war. Die Mutter brachte ihn und seine zwei Geschwister als Schneiderin durch. Schon als Teenager trat Bennett als Sänger auf. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Soldat, unter anderem in Deutschland und Frankreich. Ein „Sitz in der ersten Reihe der Hölle“ sei das gewesen, sagte er später. Zurück in den USA startete er seine Karriere mit Songs wie „Because of You“, „Rags to Riches“ und dann dem Hit, der ihn sein ganzes Leben lang begleiten sollte, „I Left My Heart in San Francisco“.
Zweite Leidenschaft Malerei
Nebenbei hat Bennett immer gemalt, hauptsächlich Natur und den New Yorker Central Park. Gemeinsam mit seiner dritten, rund 40 Jahre jüngeren Ehefrau Susan und dem Hund „Happy“ lebte der Vater von vier Kindern direkt südlich des Parks. So oft er konnte, setzte er sich dort auf eine Bank und malte. Zwei Kunstbücher hat Bennett veröffentlicht, und mehrere seiner Werke sind in die Sammlung des Smithsonian Museums eingegangen.
Bennetts Musikkarriere hatte dagegen Höhen und Tiefen. Gegen den Rock in den 70ern konnte er nicht ankommen, nahm Drogen und hatte Depressionen. „Ich hatte Augenblicke der Unsicherheit und Dunkelheit, aber ich konnte mich wieder davon befreien.“ Bennett wollte sich und seinen Stil nie verändern, trotz aller Tiefen. „Wenn etwas gut ist, ist es immer gut. Man muss es nicht verändern.“
Im Alter schaffte der vielfache Grammy-Gewinner dann noch einmal ein fulminantes Comeback. Das Album „Cheek to Cheek“ mit Lady Gaga brachte ihn zurück in die Schlagzeilen und machte ihn bei vielen jüngeren Menschen überhaupt erst bekannt. Auch mit anderen jüngeren Künstlern wie Marc Anthony, Gloria Estefan, Christina Aguilera oder Sheryl Crow sang Bennett.
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