Hoher Kostendruck und Inflation, steigende Zinsen und Personalkosten sowie allgemeine Unsicherheiten am Markt trüben derzeit die Stimmung in den Vorarlberger Industriebetrieben. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
Exakt 41 Unternehmen mit rund 28.000 Beschäftigten haben an der aktuellen Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Vorarlberg und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Vorarlberg teilgenommen. Eine repräsentative Zahl, sodass die Antworten ziemlich aussagekräftig sind, befand IV-Präsident Elmar Hartmann.
Das Ergebnis allerdings fiel nicht allzu gut aus - im Gegenteil: Der Mittelwert der Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage liegt bei -5,7 Prozentpunkten. Das ist nach der Verschlechterung vom vergangenen Quartal gegenüber jenem davor nochmals ein deutliches Down-Grading. „Wir reden von einem der tiefsten Stände in den vergangenen zehn Jahren“, betonte Elmar Hartmann.
Positive Nachrichten hat er zumindest für die Arbeitnehmer. Nirgendwo wird derzeit über Kündigungen nachgedacht. Aufgrund des Personal- und Fachkräftemangels herrscht überall Vollbeschäftigung. Nach wie vor sind Arbeitgeber bemüht, Personal zu rekrutieren, um in Zukunft konkurrenzfähig zu sein. „Deshalb braucht es den Zuzug qualifizierter internationaler Arbeitskräfte“, betont Hartmann.
Er wünscht sich Verbesserungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte. Das Prozedere müsse vereinfacht werden und schneller gehen. Um eine attraktive Region zu sein, müsste auch die Kinderbetreuung weiter ausgebaut werden.
„Das neue Kinderbetreuungsgesetz sieht den Ausbau nur bis 2028 vor. Wir wünschen uns einen Masterplan, wie es bis ins Jahr 2035 weitergehen soll.“ Personalmangel bei der Betreuung will er nicht als Ausrede gelten lassen. „Wenn ich dieses Thema als Unternehmer habe, muss ich mich auch rechtzeitig bemühen, dass ich Mitarbeiter herbringe.“
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