Statt wichtige Probleme zu lösen, widmet sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) der Debatte, was denn „normal“ sei. Die „Krone“ erinnert den Kanzler an sieben Polit-Missstände, die dringend der Aufmerksamkeit der Regierung bedürften - von der Gesundheits- bis zur Inflationskrise.
Was für Sebastian Kurz die Schließung der Balkanroute war, soll für Karl Nehammer nun die Politik für „Normaldenkende“ werden.
ÖVP und ihre Angst vor der FPÖ
Eine Strategie, die der ÖVP die Nationalratswahl 2024 retten soll. Sie fürchtet, dass 500.000 Wähler, die 2017 vom FPÖ-Lager zur ÖVP wechselten, 2024 FPÖ-Chef Herbert Kickl wählen könnten. Deswegen lässt die ÖVP bei dieser Botschaft nicht locker.
Nachdem Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Parteien gerügt hatte, konterte Nehammer am Freitag - wie berichtet - in einem Video: „Wir werden uns nicht von einigen wenigen die Worte einfach verbieten lassen.“
Dass er im Video Klimakleber, Identitäre und islamistische Hassprediger in einem Atemzug als „nicht normal“ nannte, empörte dann sogar den grünen Koalitionspartner.
Nur ein Ablenkungsmanöver?
Für Politikexperten ist die Debatte um die „Normalos“ nur ein Ablenkungsmanöver. Ein Trend, der aus den USA kommt. „Brennende Sachthemen werden durch kulturell-emotionale Themen verdrängt“, erklärt Politikexperte Thomas Hofer. Das sei „Politikmarketing“.
Grafik: Sieben ganz „normale“ Fragen an Bundeskanzler Karl Nehammer
Da die Missstände im Land von Rekordinflation bis Gesundheitsmisere groß sind, fragt die „Krone“ den Kanzler: „Ist das noch normal?“ Und erinnert an sieben Missstände (siehe Grafik oben).
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