Vor einer Woche berichtete die „Krone“, dass Ärzte im Krankenhaus Steyr eine Gefährdungsanzeige erstellt hatten. Grund: Sieben von 8,3 Vollzeitstellen in der Notaufnahme sind unbesetzt. Deshalb springen Fachärzte aus anderen Abteilungen ein. Was ist seit der Anzeige passiert?
„Aufgrund interner Sofortmaßnahmen konnten für die Sommermonate bereits mehr Dienste besetzt werden“, sagt der Leiter der Notaufnahme, Gernot Bankl, in einer Stellungnahme. Bei nicht regulär besetzten Schichten gelte die sogenannte „Manchester Triage“: Pflegekräfte beurteilen Patienten nach ihrer Dringlichkeit und Fachzugehörigkeit. Dann kommen die jeweils gefragten Fachärzte in die Notaufnahme. „Dies ist aber auch abseits von Personalengpässen üblich“, heißt es seitens des Spitalsträgers.
Mehrbelastung und Wartezeiten
Die Einteilung in lebensnotwendige, kritische, normale und nicht dringliche Behandlungen ist in Spitälern üblich. Allerdings führe das in Steyr „zu einer deutlichen Mehrbelastung der Dienstmannschaften und längeren Wartezeiten“, sagt Bankl. Eine Arbeitsgruppe soll die Notaufnahme nun neu organisieren. Ein erster Termin dazu fand bereits statt, ein weiterer folgt kommende Woche. Bis dahin ist und war auch bisher die Versorgung der Patienten sichergestellt, betont der ärztliche Direktor des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums in Steyr, Michael Hubich.
Chef der Notaufnahme legt Funktion zurück
Anders klingt das bei Gernot Bankl. Er hat mit dem Spitalsmanagement bereits im Juni vereinbart, seine Leitungsfunktion mit Ende August niederzulegen. „Da ich es nicht verantworten möchte, dass die medizinische Notaufnahme ohne die für die ordnungsgemäße Patientenversorgung erforderliche ärztliche Anwesenheit betrieben wird“, so der Noch-Chef. Er könne die Einhaltung der Dienstpläne nicht mehr gewährleisten.
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