Besatzung unverletzt

Killerwale attackieren Jacht der Mallorca-Regatta

Ausland
21.07.2023 20:16

Bei der Mallorca-Segelregatta „Copa del Rey“ ist eine Segeljacht von Orcas attackiert worden. Die „Kapote III“ sei am Weg zur spanischen Urlaubsinsel gewesen, als sie am Donnerstagabend etwa auf der Höhe des Küstenortes Estepona angegriffen wurde, teilten die Organisatoren des Wettbewerbs am Freitag mit. Die Besatzung sei nicht verletzt worden, hieß es.

Seit Monaten häufen sich Berichte über Killerwal-Attacken vor den Küsten Spaniens und Portugals. Nach Aufzeichnungen der Organisation „GT Orca Atlántica“ (GTOA) ereignen sie sich vor allem an der Straße von Gibraltar. Dort war erst am 11. Juli die Segeljacht „Corsario“ bei einem Angriff erheblich beschädigt worden. Auch sie war nach Mallorca unterwegs, um dort ab 29. Juli an der „Copa del Rey“ teilzunehmen, die üblicherweise auch Spaniens König Felipe VI. bestreitet.

Vor drei Wochen haben Schwertwale beim „The Ocean Race“ bei Gibraltar zwei Rennjachten angegriffen. Die Crew des JAJO-Teams filmte die Attacken (siehe Video oben). Vor der Südküste Spaniens kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Orca-Angriffen, die man sich noch nicht wirklich erklären kann.

Orcas rissen Stück des Steuerruders ab
Beim Angriff auf „Kapote III“ rissen die Tiere, die auch Schwert- oder Killerwale genannt werden, ein Stück vom Steuerruder ab. Das Boot wurde dadurch manövrierunfähig und musste vom spanischen Seerettungsdienst abgeschleppt werden. Der Angriff durch „drei oder vier“ der Säugetiere habe wohl fünf bis zehn Minuten gedauert, erzählte Besatzungsmitglied Santi Villagrán. „Wir waren aber alle so nervös, dass es niemand genau weiß. Alle sagen was anderes.“

Obwohl stets von „Attacken“ der Orcas die Rede ist, sprechen Forscher lieber von „Interaktionen“, da man noch nicht den genauen Grund dieser Zwischenfälle kennt. Einige, wie der Präsident der Umweltschutzorganisation Circe, Renaud de Stephanis, sind davon überzeugt, dass die Orcas wohl nur spielen wollen.

Der GTOA-Biologe Alfredo López meint derweil, es könne sich auch um eine Antwort auf ein negatives Erlebnis mit einem Schiff oder Boot handeln. Möglich sei aber auch, dass die hochintelligenten Schwertwale aus der Familie der Delfine einfach „etwas Neues erfunden“ hätten.

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