„Kommt da noch jemand?“, raunte es durch die Menge. Ob der eher spärlichen Promidichte bei der Jedermann-Premiere am Freitagabend eine durchaus berechtigte Frage. Der wohl eindrücklichste Auftritt des Abends sollte nur wenige Minuten später erfolgen.
Mit flatterndem, bodenlangen Ledermantel und einem breiten Grinsen im Gesicht, schritt MaestroTeodor Currentzis die mit Besuchern und Schaulustigen gefüllte Hofstallgasse entlang. Das Bad in der Menge und dem Blitzlichtgewitter schien der umstrittene griechisch-russische Dirigent sichtlich für seine Eigenwerbung zu nutzen.
Sein Schaulaufen wurde aber jäh unterbrochen - von Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser. „Ihr könnt doch nicht Menschen so durch die Hofstallgasse jagen!“, war Hinterhäuser vor allem der Presse gegenüber aufgebracht.
Während Currentzis Hinterhäusers Einschreiten eher amüsierte, sah die anwesende Polizei das lautstarke Argumentieren Hinterhäusers weniger gelassen. Zwei Beamte eilten zur Schlichtung.
Wenig später hatte sich die Lage wieder beruhigt. Teodor Currentzis war in den Tiefen der Festspielhäuser verschwunden. Die starr angewurzelten Festspielbesucher erinnerten sich langsam daran, ihre Plätze im Großen Festspielhaus einzunehmen. Dort hatten sich zur Premiere unter anderem eingefunden: Anja Kruse, Patricia Aulitzky und Michael Maertens-Freundin Marie-Luise Stockinger.
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