Vom 911er baut Porsche traditionell so viele Varianten, dass es schon fast unübersichtlich wird. Eine davon ist der 911 Carrera T als gewichtsreduziertes, puristisches Sportmodell. „Krone“-Motorredakteur Stephan Schätzl war mit dem „Touring“ unterwegs - seine Eindrücke hier im Video.
Die Gelegenheit ergab sich bei einem Fahrevent des German Car Awards, wo Porsche den anwesenden Juroren auch die PHEV-Variante des neuen Cayenne mit V8-Motor als Prototypen präsentierte (Bericht darüber an anderer Stelle).
Den 911 T hatten die Zuffenhausener in der Sonderfarbe Gulf-Blau mitgebracht. Bei aller Unübersichtlichkeit: Der T zeigt, dass sie ganz einfach mundgerechte Happen produzieren, die jeweils genau den Geschmack einer Gruppe von Kunden treffen. Und wer sich einen 11er zulegen will, tut sowieso gut daran, sich mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen.
Basis als Basis, aber er ist mehr
Im Modellprogramm angesiedelt ist der T zwischen der Basis und dem S, d.h. sie gehen vom Basismodell aus und nehmen Details weg oder fügen welche hinzu, sodass am Ende ein leichteres, sportlicheres, auch teureres, aber unterm Strich günstigeres Modell im Schauraum steht.
Mit 1470 Kilogramm ist der T das absolute Leichtgewicht in der Preisliste. Für die meisten Minus-Kilos braucht es allerdings kein gefinkeltes Knowhow, sie haben einfach die Rückbank rausgeworfen und das Achtgang-PDK durch eine manuelle Siebengangbox ersetzt, die im Standard-Elfer nicht zu haben ist. Das Doppelkupplungsgetriebe kann man aber als Option dazubestellen, wenn einem die 25 kg, die es mehr wiegt, egal sind. Die sieben Kilo der Rückbank sind dann der größte Brocken.
Ansonsten wird an der Geräuschdämmung gespart, was sich nicht nur aufs Gewicht, sondern auch auf den Motorsound im Innenraum auswirkt. Und man schaut durch besonders leichte Glasscheiben, auch die Batterie ist eine Leichtbauvariante.
Vom Einstiegs-Elfer übernimmt der Carrera T den Biturbomotor mit 385 PS und 450 Nm, rennt aber nur 291 statt 293 km/h. Der Wert für den Standardsprint steigt um drei Zehntel auf 4,5 Sekunden - aber nur weil es mit Handschalter nicht schneller geht. Nimmt man stattdessen das (aufpreisfreie!) PDK, sind es 4,0 Sekunden wie beim Carrera mit Sport-Chrono-Paket (das im T Serie ist).
Aus dem Serienumfang des Carrera S mit Schaltgetriebe kommt das Porsche Torque Vectoring (PTV) mit mechanischer Hinterachs-Quersperre hinzu. Außerdem verfügt der 911 Carrera T standardmäßig über das PASM Sportfahrwerk (-10 mm). Das ist in Verbindung mit dem 385-PS-Motor nur beim 911 Carrera T verfügbar. Beim 450 PS starken 911 Carrera S ist es optional erhältlich. Zudem lässt sich für den 911 Carrera T auf Wunsch die Hinterachslenkung bestellen, die ansonsten ebenfalls den Modellen ab 911 Carrera S aufwärts vorbehalten ist.
T-spezifisch sind titangraue Carrera-S-Räder mit Reifen der Dimension 245/35 ZR 20 (vorn) und 305/30 ZR 21 (hinten). Serienmäßig sind auch GT-Sportlenkrad, Sportauspuff und die elektrischen „Sportsitze Plus“.
Zu erkennen ist der T u.a. an dunkelgrauen Akzenten, neuen Tür- und Heckschriftzügen sowie den Zierleisten auf dem Heckdeckelgitter, einem Graukeil in der Windschutzscheibe und schwarzen Auspuffendrohren.
Der Porsche 911 Carrera T ist bereits im Handel und kostet in Österreich mittlerweile knapp 170.000 Euro, also 13.000 Euro mehr als der Basis-Carrera. Klingt teuer, bedeutet aber alles zusammengenommen einen Preisvorteil von rund zehn Prozent. Von einem Schnäppchen mag man da zwar nicht reden, aber von einem ziemlich runden Angebot für ein sehr sportliches Fahrzeug, das dereinst sicher zum Klassiker wird. Klar gibt es stärkere Motoren im Angebot, aber mehr als den 911 T brauchen die wenigsten.
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