Dass Wiens Friedhöfe ab 2024 Führungen nur noch durch geprüfte Fremdenführer erlauben, sorgt bei diesen für Wirbel. Es gibt Protest gegen die Kammervertretung, sogar der Bürgermeister wurde um Hilfe gebeten.
Eigentlich müssten die geprüften Wiener Fremdenführer ja froh sein, wenn ab 2024 nur noch sie Gruppen über Wiens Friedhöfe führen dürfen. Eigentlich. In Wahrheit laufen sie gegen die Idee der eigenen Kammervertretung und der Friedhöfe Sturm. Sogar Protestbriefe an den Bürgermeister und Tourismusdirektor Norbert Kettner wurden versandt.
„Haben Sie an die Einheimischen gedacht?“
Die Fremdenführer stoßen sich nicht so sehr an der Akkreditierungsgebühr von 70 Euro, die sie selbst bei den Friedhöfen bezahlen müssen: Vielmehr ist es ihnen schlicht peinlich, Eintritt auch von Einheimischen verlangen zu müssen „Haben Sie daran gedacht, dass viele Einheimische, das heißt, Wiener und Wienerinnen, die diese Touren auch gerne buchen, die Friedhöfe ohnehin bezahlen durch Steuergeld und Grabgebühren?“, heißt es in einem Schreiben der Fremdenführer an ihre Kammervertreterin Gerti Schmidt.
Die Idee bedeute nur noch mehr administrativen Aufwand und mehr Kosten für die Fremdenführer, empören sich die in dem geharnischten Brief. Einen Geschäftseinbruch erwarten die Fremdenführer obendrein: Die drei Euro Eintritt, die jeder Teilnehmer einer Führung künftig auf den Friedhöfen zahlen soll, würden die Führungen insgesamt teurer machen. Der Effekt werde wohl sein, dass die Menschen keine Führungen mehr buchen. Das alles entspreche nicht „der Behauptung der Wirtschaftskammer, für ihre Mitglieder da zu sein“.
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