Ein Nazi-Tattoo allein ist normalerweise zu wenig, dass man in Österreich in einer Zelle verschwindet. Die „Krone“ hat die Hintergründe, warum der Braunauer mutmaßliche „Freibad-Nazi“ festgenommen wurde. Und es gibt auch einen neuen Fall, in dem die Exekutive rascher reagierte.
Manche betteln um eine „Watschn“ - und dieser Innviertler gehört dazu. In der Braunauer „Freibad-Nazi“-Affäre erließ die Rieder Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen jenen Braunauer (32), der in der Badehose auf der Liegewiese nur allzu freizügig NS-Tattoos präsentierte. Als ihn Polizisten daheim aufsuchten, fanden sie auf seinem Körper eindeutige „Peckerl“, neben dem Spruch „Blut und Ehre“ auch einen Totenkopf mit SS-Runen. Andere verbotene Hautbilder sind schon überstochen.
Und es waren nicht nur die frei getragenen Tattoos, es war vor allem die Vorgeschichte des Trägers: drei einschlägige Vorstrafen, auch Haftstrafen und ein laufendes Ermittlungsverfahren, weil der 32-Jährige in sozialen Medien mit einer verbotenen „schwarzen Sonne“ posierte und auch verbotene Bilder besessen haben soll. „Es besteht Wiederholungsgefahr und damit ist der Haftbefehl jedenfalls gerechtfertigt“, sagt Alois Ebner, Sprecher der Rieder Staatsanwaltschaft. Inzwischen wurde die U-Haft verhängt. Seine Kollegen in Wien ermitteln gegen zwei Braunauer Polizisten, die nach einer Anzeige eines bayrischen Kollegen, der den Badegast gesehen hatte, wieder abgezogen waren.
„Mein ganzes Leben ist eben ein Kampf“
In Ottensheim griffen Polizisten gleich durch. Nach einer Anzeige fanden sie einen Waldinger (28) bei einer Tankstelle, der auf dem Oberarm „Mein Kampf“ tätowiert hatte. Er erklärte, dass dies nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun habe, sondern sein ganzes Leben ein Kampf sei, angezeigt wurde er trotzdem.
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