Odessa unter Beschuss

„Angriff der Monster“ fordert mehrere Todesopfer

Ausland
23.07.2023 10:48

Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist erneut Ziel einer nächtlichen russischen Angriffswelle geworden. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben, 22 weitere wurden verletzt, unter ihnen vier Kinder. „Odessa: ein weiterer nächtlicher Angriff der Monster“, kommentierte Oleh Kiper, Gouverneur der Region Odessa, das Geschehen.

„Leider haben wir einen Zivilisten, der getötet wurde“, erklärte der Gouverneur in der Nacht. Am Sonntagvormittag meldete Innenminister Igor Klymenko den Tod eines zweiten Mannes. Außerdem sei die größte orthodoxe Kirche der Stadt, die 1809 geweihte Spaso-Preobraschenski-Kathedrale, bei den Angriffen „zerstört“ worden.

Selenskyj will Vergeltung
Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Sonntag, für ihr Vorgehen in Odessa werde „mit Sicherheit Vergeltung gegen die russischen Terroristen“ geübt.

Die 1809 geweihte Spaso-Preobraschenski-Kathedrale ist teilweise zerstört. (Bild: AP)
Die 1809 geweihte Spaso-Preobraschenski-Kathedrale ist teilweise zerstört.
Die Spaso-Preobraschenski-Kathedrale (Bild: AFP)
Die Spaso-Preobraschenski-Kathedrale

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge hatte Russland in der Nacht auf Sonntag insgesamt 19 Raketen unterschiedlicher Bauart auf Odessa abgefeuert. Darunter seien Marschflugkörper der Typen Oniks und vom Meer aus abgeschossene Kalibr-Marschflugkörper - sowie ballistische Iskander-Raketen. Neun der Geschosse habe die Luftabwehr abfangen können.

Nach Angaben von Gouverneur Kiper entstand durch den nächtlichen Angriff Sachschaden an „ziviler Infrastruktur, Wohngebäuden und religiösen Einrichtungen“. Das Südkommando der ukrainischen Armee erklärte, nicht abgefangene Geschosse hätten auch Schäden an der Hafen-Infrastruktur in Odessa angerichtet - sowie an „mindestens sechs Wohngebäuden, darunter Mehrfamilienhäuser“. Außerdem habe es Stromausfälle gegeben. Die Altstadt von Odessa gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Mehrere Tote am Samstag
Auch am Samstag waren schon mehrere Menschen in der Ukraine durch russischen Beschuss ums Leben gekommen oder verletzt worden. In der Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten des Landes sei am Samstag ein Bewohner durch russischen Beschuss getötet worden, teilte die lokale Staatsanwaltschaft mit. Eine weitere Person sei beim Beschuss des Ortes Dworitschna im Raum Kupjansk getötet und eine verletzt worden, hieß es weiter.

Der Militärverwaltung des Gebiets Sumy im Nordosten zufolge wurden am Samstag mehrere Ortschaften mit Artillerie oder von Hubschraubern aus beschossen. Im Ort Krasnopil seien nach vorläufigen Erkenntnissen mindestens eine Person getötet und vier weitere verletzt worden. Zudem seien mehrere Wohnhäuser und eine Gasleitung beschädigt worden. In einer weiteren Gemeinde des Gebiets seien zwei Personen infolge eines Angriffs mit einer Drohne verletzt worden.

17 Monate im Krieg
Russland führt seit bald 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Derzeit ist eine ukrainische Gegenoffensive in Gang. Vor allem im südlichen Gebiet Saporischschja und im östlichen Gebiet Donezk versuchen ukrainische Einheiten, die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen.

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