Vor Duell mit Rapid

„Wusste, dass was Furchtbares passiert sein muss“

Fußball National
23.07.2023 08:31

 Donaufelds Obmann Singer ist eingefleischter Rapidler, seit 2019 im grün-weißen Präsidium. Bei ungleichem Cup-Duell kann er nur verlieren.

„Mein Handy hat durchgeläutet. Ich wusste, dass was Furchtbares passiert sein muss“, hatte Stefan Singer auf die Auslosung vergessen. Dann der Schock am Display: Donaufeld hatte im ÖFB-Cup Rapid gezogen. „Jeder Funktionär würde sich alle Finger abschlecken, für mich ist es das Worst-Case-Szenario.“ Denn der 58-Jährige ist Obmann des kleinen Ostligisten UND seit 2019 im Rapid-Präsidium, in der Ära von Wrabetz als stellvertretender Finanzreferent.

(Bild: GEPA pictures)

Und heute (17.45 Uhr, Sportclub-Platz, live bei sportkrone.at) gespalten: „Ich werde beim Spiel keine Miene verziehen, mit keinem reden. Das ist, wie wenn man zwei Kindern zuschaut, die sich raufen, das tut im Herzen weh“, sagt Singer. „Meine große Liebe ist aber seit 47 Jahren Rapid.“ Bereits 1980 gründete er einen Fanklub (die heutigen Flo Town Boys), ehe er aus der Kurve in die Funktionärsrolle wechselte, zuerst als Mitgliederreferent, jetzt im Präsidium.

Rund 3000 Tickets gibt es heute noch. (Bild: urbantschitsch mario)
Rund 3000 Tickets gibt es heute noch.

„Sie machen das zu gut“
Während dem Bauunternehmer Donaufeld „passierte“. Im Norden Wiens aufgewachsen, tief verwurzelt. „Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort“, lächelt Singer, der vom langjährigen Klub-Boss Erich Fach gefragt wurde, ob er mithelfen wolle. Als sich dieser gesundheitlich zurückzog, blieb Singer übrig - das war 2018. „Niemand wollte die Leitung übernehmen.“ Singer kümmert sich seitdem um die Finanzen, für das Sportliche sind Werner Gössinger und Trainer Josef Michorl verantwortlich. „Sie machen das zu gut“, schmunzelt Singer. So stieg Donaufeld 2022 in die Ostliga auf, wurde letzte Saison Dritter. „Das war alles gar nicht geplant“, so Singer.

Der bei beiden Klubs auch als Sponsor fungiert: „Bei Rapid zahle ich aber mit meiner Loge mehr ein.“ Heute wird allerdings auf den Sportclub-Platz übersiedelt. „Bei uns passen ja nur 1500 Fans rein, ich wollte niemanden aussperren“, rentiert sich für Singer, also für Donaufeld, das ungewollte Cup-Duell finanziell: „Unser Budget ist durch die Einnahmen mehrere Monate gedeckt.“ Wobei es heute noch rund 3000 Tickets an der Tageskassa gibt.

Sportlich will die Amateur-Truppe (Studenten, Parksheriff, Verkäufer etc.) heute den Profis das Leben schwer machen. Letzte Saison rettete Burgstaller Grün-Weiß in Treibach auch erst spät (1:0/94.) in die zweite Runde. „Normal muss Rapid gewinnen“, nickt Singer. „Dann hätte ich ein ruhigeres Leben. Aber ich werde mich auf jeden Fall als Verlierer fühlen.“

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