Im Tiroler Virgental

Erster Wolf gemäß neuer Verordnung erschossen

Tirol
23.07.2023 11:22

Im Virgental in Osttirol wurde gemäß der fünften Maßnahmenverordnung der Tiroler Landesregierung ein Wolf erlegt. Damit ist dies der erste Abschuss nach der neuen Verordnungsmöglichkeit. Das teilte das Land am Sonntag in einer Aussendung mit.

Nach bestätigten Rissereignissen im Gemeindegebiet von Prägraten war die bisher fünfte Abschussgenehmigung seit Ende Mai in Kraft. Die entsprechende Maßnahmenverordnung tritt nach dem erfolgten Abschuss mit sofortiger Wirkung außer Kraft. Die Jägerschaft wurde bereits informiert. Das erlegte Tier wird in weiterer Folge zur Untersuchung zur Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Innsbruck gebracht.

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Dieser erste Abschuss ist ein wichtiges Signal.

Josef Geisler (Bild: Birbaumer Christof)

Josef Geisler

Noch sechs Abschussgenehmigungen aufrecht
„Dieser erste Abschuss ist ein wichtiges Signal“, bedankt sich Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler bei der Jägerschaft für die intensiven Bemühungen und bittet auch weiterhin um deren Mithilfe. „Unser vordringliches Ziel ist der Schutz unserer Almwirtschaft. Diese ist nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Artenvielfalt, den Schutz vor Naturgefahren und den Tourismus von großer Bedeutung.“

In Tirol sind weiterhin sechs Abschussgenehmigungen für einen Wolf aufrecht, vier davon in Osttirol. Dort wurden im heurigen Jahr bereits rund 90 Weidetiere bei Wolfsangriffen getötet, weitere 150 werden vermisst.

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Ziel muss die unbürokratische und ganzjährige Entnahme großer Beutegreifer sein.

Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer (Bild: Birbaumer Christof)

Georg Dornauer

„Riesenfreude“ auch bei Georg Dornauer
„Riesenfreude“ über den ersten „offiziellen“ Wolfsabschuss hat auch LHStv. Georg Dornauer (SPÖ). Er bekennt sich bekanntlich seit Jahren zu einer konsequenten Entnahme großer Beutegreifer und hat auch in der schwarz-roten Koalition von Beginn an Druck gemacht, um dieses Problem nachhaltig zu lösen.

„Ich bedanke mich bei der Osttiroler Jägerschaft und freue mich für unsere Landwirte. Wir müssen aber in dieser Frage konsequent weiterarbeiten. Ziel muss die unbürokratische und ganzjährige Entnahme großer Beutegreifer sein. Mit oder ohne EU. Hier gehen die Interessen unseres Landes Tirol vor.“

Norbert Totschnig (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Norbert Totschnig

Totschnig: „Aufgabe hier einzugreifen“
Auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zeigt sich erfreut: „Der Wolf verliert zunehmend die Scheu vor dem Menschen. Konflikte zwischen Mensch und Tier sind vorprogrammiert. Und es ist unsere Aufgabe hier einzugreifen bzw. Lösungen zu finden. Der erste Abschuss in Tirol zeigt, dass der Weg der Tiroler Landesregierung der Richtige ist. Ich bedanke mich bei der Tiroler Jägerschaft für ihre Bemühungen.“

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