Erschütternde Nachrichten über die Brutalität von Schlepperbanden überschattete ein EU-Treffen.
Nach Sofia gereist ist Europa-Abgeordneter Christian Sagartz, um sich mit Vertretern der bulgarischen Regierung und des Parlaments zu beraten. Ausführlich wurde die Situation an der burgenländisch-ungarischen Grenze besprochen. „Bulgarien ist ein wichtiger Partner im Kampf gegen illegale Migration. So wie bei uns ist man hier mit den Machenschaften skrupelloser Schlepper konfrontiert“, merkte Sagartz an.
Geschäft immer brutaler
Wie brutal das Geschäft der Schleuserbanden ist, zeigte ein aktueller Fall. Die bulgarische Polizei hat ein Tankwagen gestoppt. Im Inneren: 40 Flüchtlinge, unter ihnen Kinder, die bei fast 40 Grad Außentemperatur um ihr Leben fürchteten. Alle überlebten. Jede Hilfe zu spät kam in einem anderen Fall. Im Februar wurden nahe Sofia 18 afghanische Flüchtlinge tot in einem Lkw gefunden. Die Opfer waren zwischen 13 und 35 Jahre alt. Sie hatten jeweils 7000 € für den Transport an die Schlepper-Mafia gezahlt. Erinnerungen an die Tragödie der 71 Toten in einem Schlepper-Lkw auf der A…4 in Parndorf werden wach.
Im Gespräch mit der stellvertretenden Außenministerin Elena Shekerletova wurde die Grenzsituation im Burgenland analysiert. Als ehemalige Botschafterin in Österreich war sie oft im Burgenland unterwegs, sie kennt und schätzt die Region. „Regelmäßig gibt es Verfolgungsjagden an der Grenze und teils lebensbedrohliche Situationen für unsere Polizisten. Obwohl dieses Problem starke lokale Auswirkungen auf uns alle hat, kann es dennoch nur auf europäischer Ebene gelöst werden“, so Sagartz. Die Vertreterin der bulgarischen Regierung begrüßte die Debatte über einen lückenlosen EU-Außengrenzschutz wie etwa einen Grenzzaun und versicherte, dass die Bekämpfung illegaler Migration höchste Priorität für die seit kurzem angelobte Regierung hat.
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