Getreidestreit tobt

Putin: Russland kann Lieferungen ersetzen

Ausland
24.07.2023 08:27

Kurz nachdem Moskau das Getreideabkommen gestoppt hatte, erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass Russland bereit sei, die ukrainischen Getreidelieferungen zu ersetzen. 

In einem Artikel, der auf der Website des Kremls für afrikanische Medien veröffentlicht wurde, betonte Putin, der erst am Samstag in St. Petersburg seinen Verbündeten, den Belarus-Machthaber Lukaschenko, getroffen hatte, die Fähigkeit seines Landes, sowohl kommerziell als auch unentgeltlich ukrainisches Getreide zu ersetzen.

Putin verwies auch auf die Aussicht einer weiteren Rekordernte in diesem Jahr. Diese Ankündigung erfolgte vor einem geplanten Russland-Afrika-Gipfel, der ab Donnerstag in der russischen Stadt St. Petersburg stattfinden sollte.

Putin (r.) mit Bealrus-Machthaber Lukaschenko am 23. Juli (Bild: AFP)
Putin (r.) mit Bealrus-Machthaber Lukaschenko am 23. Juli

2022 habe Russland 11,5 Millionen Tonnen Getreide nach Afrika exportiert, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fast zehn Millionen Tonnen. „Und das trotz der gegen unsere Exporte eingeführten Sanktionen, die die Ausfuhr russischer Lebensmittel in die Entwicklungsländer tatsächlich bedeutend erschweren“, fuhr Putin fort.

Russland arbeitet „energisch“ an den Lieferungen von Getreide, Nahrung, Düngemittel und anderem an afrikanische Länder. (Bild: AP)
Russland arbeitet „energisch“ an den Lieferungen von Getreide, Nahrung, Düngemittel und anderem an afrikanische Länder.

Russland arbeitet „energisch“ an Lieferungen
Trotz der vom Westen verhängten Sanktionen werde Russland weiterhin „energisch“ an den Lieferungen von Getreide, Nahrung, Düngemittel und anderem an afrikanische Länder arbeiten.

Fakten

Russland hatte das internationale Getreideabkommen vor einer Woche trotz vieler internationaler Appelle auslaufen lassen. Die Vereinten Nationen setzten sich mehrfach dafür ein, das Abkommen wieder in Kraft zu setzen, auch China rief beide Seiten zu einer raschen Wiederaufnahme der Exporte auf. Befürchtet wird, dass Hungersnöte in ärmeren Ländern ansonsten noch größer werden.

Zum von Moskau gestoppten Getreideabkommen, das rund ein Jahr lang Ausfuhren ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ermöglichte, schrieb Putin, der Export-Korridor habe seine humanitäre Bedeutung verloren. Von den insgesamt knapp 33 Millionen Tonnen Getreide sei der Großteil in Länder mit hohem und oberem mittlerem Einkommensniveau gegangen.

Putin: „Getreidedeal schamlos ausgenutzt“
Der Getreidedeal sei so in Wirklichkeit „schamlos ausschließlich zur Bereicherung großer amerikanischer und europäischer Unternehmen genutzt worden, die Getreide aus der Ukraine exportierten und weiterverkauften“.

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