Ärger über Hitze-Tweet

Urlaubsland hat für Lauterbach „keine Zukunft“

Ausland
24.07.2023 12:09

Der deutsche Gesundheitsminister hat die italienische Hitzewelle hautnah miterlebt und in der Vorwoche seine Sorge geäußert, dass so heiße Urlaubsziele in Zukunft, wenn es so weitergehe, „langfristig keine Zukunft haben“. Dies hat zu enormen Irritierungen in Italien gesorgt. 

„Der Klimawandel zerstört den Süden Europas. Eine Ära geht zu Ende“, schrieb der Minister anlässlich seiner Ankunft in Bologna am 13. Juli auf Twitter (siehe Tweet unten). Der Minister besuchte danach einige Kirchen in Siena. „Wunderschöne mittelalterliche Bauweise, aber auch ein Kälteraum. Die Kirchen sollten bei Hitzewellen als Kälteräume tagsüber offen sein und Schutz bieten“, so der Sozialdemokrat, den es weiterhin in den Süden nach Rom zog. Hier postete der Minister am Sonntag ein Bild vor dem Trevi-Brunnen. „Doch noch nach Rom geschafft. 36 Grad, etwas Wind. So geht es gut. Nach den Caravaggios in der kühlen Galleria Borghese jetzt erstmal den Trevi-Brunnen“, kommentierte Lauterbach.

Sein äußerst düsterer Reisebericht stieß auf wenig Gegenliebe in Italien. Tourismusministerin Daniela Santanchè gab sich dennoch äußerst diplomatisch: „Ich möchte dem deutschen Gesundheitsminister dafür danken, dass er Italien als Reiseziel gewählt hat, das ja schon immer das bevorzugte Urlaubsziel seiner Landsleute war.“ Man sei sich in Italien des Klimawandels bewusst, der nicht nur Südeuropa, sondern den gesamten Planeten betreffe. „Wir sind uns sicher, dass die Deutschen den Italien-Urlaub immer weiter schätzen werden", versicherte Santanchè.

Senator fordert Rücktritt Lauterbachs
Deutlich schärfer im Ton war da schon der Senator der Regierungspartei Forza Italia, Maurizio Gasparri, der Lauterbach auf Twitter als „Provokateur“ bezeichnete. „Er sagt Blödsinn und sollte zurücktreten. Das Deutschland von Goethe hat so eine Person in öffentlichen Rollen nicht verdient“, kommentierte Gasparri.

Eine extreme Hitzewelle hält Teile Italiens derzeit in Atem. In Syrakus im Südosten Siziliens wurden am Samstag laut Zeitungsberichten 46,4 Grad gemessen. Für die neue Woche erwarten die Meteorologen eine Hitzewelle mit Rekordtemperaturen von 47 bis 48 Grad zwischen Sardinien und Sizilien. Der Wetterdienst Ilmeteo.it sprach von einem „Caronte bis“ (Caronte mit Zugabe), in Anspielung auf das Hoch „Caronte“ aus der vergangenen Woche. „Caronte“ ist der italienische Name für Charon, den Fährmann aus der Unterwelt der griechischen und römischen Mythologie. Zwischen Mittwoch und Donnerstag sollen die Temperaturen landesweit etwas zurückgehen.

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