Nach der Einleitung von Chemikalien in den Mauerbach und mit ihm auch den Wienfluss hofft die Stadt, dass das Leben nächstes Jahr in die Gewässer zurückkehrt. Die Ermittlungen schreiten unterdessen voran.
Nun ist traurige Gewissheit, was die Stadt anfangs bezweifelte: Die Einleitung von Chemikalien in den Mauerbach durch einen Betrieb in Niederösterreich hat die Fischbestände im Wienfluss vernichtet. Bis wann sich der Fluss erholen wird, steht in den Sternen.
Mutmaßlicher Verursacher „sehr unkooperativ“
Man müsse „ein paar Monate, vielleicht sogar bis nächstes Jahr“ warten, um das Ausmaß der Schäden abschätzen zu können, so Gerald Löw, Leiter der MA 45 (für die Wiener Gewässer zuständig), gegenüber der „Krone“. Das auch deshalb, weil der mutmaßliche Verursacher „sehr unkooperativ“ sei und deshalb nicht klar ist, welche Chemikalien genau in den Fluss eingeleitet wurden.
Wasserqualität inzwischen wieder in Ordnung
Die zwei Varianten, von denen die MA 45 für die Zukunft des Flusses ausgeht: Entweder steckt die Natur den Chemie-Angriff aus eigener Kraft weg, oder der Fluss muss gesund gepflegt werden. Als Maßnahmen wären etwa bauliche Maßnahmen denkbar, die attraktive Futtermöglichkeiten für Fische schaffen. Schlimmstenfalls müsse verseuchtes Gelände abgegraben werden, so Löw. Wegen der Wasserqualität müsse man sich jedoch nicht sorgen. Die Füße abzukühlen oder seinen Hund aus dem Fluss trinken zu lassen sei unbedenklich.
Die Ermittlungen in dem Fall leitet die Landespolizeidirektion Niederösterreich. Dort wurde bereits durch chemische Gutachten ermittelt, dass nicht-ionische Tenside, wie sie sich in Putzmitteln finden, in den Fluss geleitet wurden. Weitere Gutachten zur Auswirkungen auf den Fischbestand sowie zur Gewässergüte sind ausständig. Weiterhin nicht klar ist, ob die Einleitung der Chemikalien auf ein technisches Gebrechen, Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz zurückzuführen ist.
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