Ein Wiener Pensionist griff in einer Ausnahmesituation versehentlich zu altem Parkschein. Nun soll er 70 Euro Strafe zahlen!
Im März ereilte Engelbert S. ein ganz besonders harter Schicksalsschlag. Nach unzähligen gemeinsamen Jahren starb einer seiner besten Freunde. Und so machte sich der Wiener Senior schweren Herzens von seinem Wohnsitz im vierten Bezirk auf den Weg zum Maurer Friedhof. Ganz durcheinander sei er gewesen, erzählt er der „Krone“ im Gespräch. Kein Wunder, „psychisch geht es einem bei so einer Beerdigung ja nie gut“.
„Alter Schein“
Einen Parkschein füllte der 76-Jährige selbstverständlich pflichtbewusst aus - nur um, als er vom Friedhof zurückkam, aus allen Wolken zu fallen. Ein Strafzettel steckte hinter dem Scheibenwischer. „Alter Schein“ stand handschriftlich daraufgekritzelt. Erst dann kam Engelbert S. darauf, dass er nach den alten Parkscheinen gegriffen hatte, die seit Kurzem nicht mehr gültig sind.
Vergebliche Bitten um Kulanz
Endlos bat und bettelte er bei der zuständigen MA 67 um Gnade, schließlich habe er die Stadt unwissentlich „um nur 50 Cent geprellt“. Doch keine Chance, es blieb bei 36 Euro Strafe. Aus der Anonymverfügung wurde rasch eine Anzeige von 70 Euro. „Da kotzt du dich an“, ist der Pensionist verärgert über den Mangel an Kulanz. Jederzeit würde er den Aufpreis auf die alten Parkscheine bezahlen, jetzt gehe es ihm aber ums Prinzip. „Da wiehert der Amtsschimmel halt ganz besonders laut“, seufzt S. Ob er die 70 Euro nun zahlen wird, ließ er offen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.