Einem 44-jährigen Ukrainer wurde in Wien ein trickreicher Casino-Betrug vorgeworfen. Am Ende fehlten dem Richter am Landesgericht die Beweise für eine Verurteilung. Das österreichweite Hausverbot im Casino bleibt aber aufrecht.
Schauplatz Casino Wien: Ein geflüchteter Ukrainer, Stammgast, sitzt am Pokertisch und platziert sein Handy. „Er hat es je nach Dealer ausgerichtet“, berichtet ein Casino-Mitarbeiter als Zeuge, warum ihm der Mann, der 2022 einen Gewinn von 29.000 Euro eingestreift hatte, aufgefallen war.
Zur Rede gestellt, finden sie auch eine Karte mit eingebautem Spiegel, die ebenfalls am Tisch lag. Der Verdacht: Gewerbsmäßiger Betrug beim Pokern mittels präparierter Karte, Handy und Kopfhörer. Angeblich stand der Mann via Live-stream in Kontakt mit einer Person, die ihm das Blatt der Mitspieler verriet.
Alles nur Vermutungen. Die Polizei spricht ausschließlich davon, was sein könnte, und hat überhaupt keinen Nachweis.
Anwalt Nikolaus Rast verteidigte den Ukrainer.
Bild: Zwefo, Krone KREATIV
Livestream nach China?
Im Casino Salzburg gab es einen ähnlichen Fall, bei dem mutmaßlich mittels einer chinesischen Chat-App betrogen wurde. Dort wurde das Handy von der Polizei ausgewertet, was bei dem nun in Wien angeklagten Ukrainer nicht der Fall war. „Alles nur Vermutungen, die Polizei hat überhaupt keinen Nachweis“, weist Anwalt Nikolaus Rast die Vorwürfe zurück.
Nach kurzem Prozess der Freispruch: „Im äußersten Zweifel, denn so eine Vorrichtung nimmt man nicht einfach so ins Casino mit“, meint der Richter, als er den 44-Jährigen heimschickt. Das österreichweite Hausverbot im Casino bleibt aber aufrecht.
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