Das Ergebnis der „großen“ Mobilitätserhebung in Oberösterreich durch das Land zeigt vor allem eines - von einer Mobilitätswende ist man hierzulande noch weit weg. Doch es ist nicht alles schlecht, die Richtung stimmt.
Das Ergebnis der oberösterreichischen Mobilitätserhebung liegt vor. Aus ihr geht hervor, dass sich seit 2012 der Anteil an zurückgelegten Wegen im motorisierten Individualverkehr (MIV) von 67,6 auf 65,5 Prozent zurückgegangen ist. Das ist der erste Rückgang dieser Kategorie seit 1992. Geradelte Kilometer stiegen am stärksten an (plus 49 Prozent), dennoch machen Radfahrten immer noch nur 6,7 Prozent aller Wege aus.
Öffis stagnieren
Die Strecken zu Fuß stiegen von 15,1 auf 16,3 Prozent. Der Anteil der mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegten Distanzen blieb mit 10 Prozent gleich. 37 Prozent der Oberösterreicher gaben an, Versorgungseinrichtungen nicht mehr in 15 Minuten zu Fuß erreichen zu können. Schuld daran seien Geschäftsschließungen aufgrund der Pandemie. Die Erhebung findet alle zehn Jahre statt. „Nur wenn man über das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung Bescheid weiß, kann ein progressives Gesamtsystem entstehen“, so Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ).
Kritik der anderen
Kritik am Ergebnis kommt - nicht ganz überraschend - von den anderen Parteien. „Eine Trendwende weg vom motorisierten Individualverkehr lässt sich anhand der vorgelegten Zahlen nicht ableiten. Im Gegenteil ist die weitere Zunahme der Wege mit dem Auto um 250.000 seit der letzten Erhebung 2012 bei einem gleichzeitigen historischen Tiefststand an Öffi-Wegen von nur 10,1 Prozent ist eine Bankrotterklärung“, ledert SPÖ-Verkehrssprecher Tobias Höglinger los. „Das ist kein Erfolg, sondern eine Verkehrswende in Slow Motion. Wohlgemerkt, das sind die ersten Ergebnisse. Man darf gespannt sind, mit welchen Attributen Schwarz-Blau die Detailerkenntnisse kundtut", kommentiert die Grüne Mobilitätssprecherin Dagmar Engl die Ergebnisse.
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