Korruption in Ukraine
Kriegsfreistellungen: Ließ sich Beamter bestechen?
Ukrainische Ermittler haben am Montag den entlassenen Leiter eines Kreiswehrersatzamtes von Odessa wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. Der Mann soll sich illegal bereichert haben, indem er Männer gegen Bestechungsgeld vom Kriegsdienst freistellte. Der Militärbeamte soll sich zu Kriegszeiten in Spanien Immobilien im Millionenwert zugelegt haben. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.
Im Juni war einer Mitteilung des Präsidialamts zufolge Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj angewiesen worden, den Mann, „über den das ganze Land redet“, unverzüglich zu entlassen.
Immobilien für 3 Mio. Euro
Die Internetzeitung „Ukrajinska Prawda“ hatte davor berichtet, dass Familienmitglieder des Militärbeamten Immobilien für über drei Millionen Euro an der spanischen Küste und Luxusautos gekauft hätten.
Die Erwerbungen sollen Ende 2022 - fast ein Jahr nach Kriegsausbruch - getätigt worden sein. Der Fall war bereits im April durch einen Ex-Abgeordneten publik gemacht worden. Kiew reagierte jedoch erst nach dem Medienbericht.
Verdächtiger wollte Fahndern entkommen
Die Ermittler gaben an, der Verdächtige habe versucht, den Fahndern zu entkommen, indem er seine Telefonnummern und Autokennzeichen wechselte. „Zwei Tage lang wurde aktiv nach ihm gesucht, und schließlich wurde er aufgrund umfassender operativer Ermittlungsmaßnahmen in Kiew entdeckt und festgenommen“, hieß es auf der Seite der Behörde
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