Selenskyj an EU:
Getreide-Beschränkungen sind „antieuropäisch“
Seit dem Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine ist die alternative Route über die EU wieder stärker in den Fokus geraten. In diesem Zusammenhang bezeichnet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jegliche Verlängerung der Einfuhrbeschränkungen in einzelnen EU-Staaten als „absolut inakzeptabel und offen gesagt antieuropäisch“.
Wie berichtet, haben Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei mit der EU-Kommission Ausnahmeregelungen vereinbart. Diese beinhalten unter anderem Einfuhrbeschränkungen für Agrarprodukte aus der Ukraine. Die betroffenen Staaten pochen auf eine Verlängerung der Importbeschränkungen, die noch bis Mitte September laufen. Selenskyj sagte nun, er hoffe, dass „die europäische Seite ihren Verpflichtungen nachkommen“ werde.
Landwirte aus den angrenzenden EU-Staaten hatten über Preisverfall und Marktverzerrungen geklagt, weshalb man sich vor den billigen Importen schützen müsse. Infolge des russischen Angriffskriegs kann die Ukraine weniger landwirtschaftliche Produkte auf dem Seeweg exportieren, nutzt daher den Landweg durch die EU. Obwohl die Agrargüter eigentlich in andere Länder etwa in Afrika weiter exportiert werden sollen, bleiben sie oft in den ukrainischen Nachbarländern und sorgen dort für volle Silos und deutlich sinkende Erzeugerpreise.
Baltische Staaten bieten ihre Häfen an
Litauen drängte die EU am Montag, Häfen der drei baltischen Staaten für den Export ukrainischen Getreides zu nutzen. In einem Brief an die EU-Kommission nannten drei litauische Minister die baltischen Häfen eine „verlässliche Alternative für den Weitertransport ukrainischer Produkte“. In dem Brief, den die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, gehen die Minister davon aus, dass die baltischen Länder dabei helfen könnten, jährlich 25 Millionen Tonnen Getreide zu transportieren.
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