Schönborn meint in seiner Ansprache, dass die Schuldenbremse wohl notwendig wäre. Würde die Regierung nicht jetzt entsprechende Schritte setzen, drohe "das in Österreich so wichtige soziale Netz unter der Schuldenlast am Ende zu zerreißen".
"Jene, die mehr haben, müssen geben"
Die kommende Zeit werde von einem "hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein und Gemeinschaftssinn" geprägt sein müssen. Dazu gehöre jedenfalls die Tugend des Maßhaltens, wie der Kardinal sagte. Die Befürwortung der Schuldenbremse verbindet Schönborn jedoch mit einer klaren Aufforderung an die Wohlhabenderen in der Gesellschaft: "Jene unter uns, die mehr haben, müssen aber bereit sein, mehr zu geben."
Allerdings hätten die, die geben, auch das Recht, "dass der Staat mit diesem Geld sparsam und verantwortungsvoll umgeht". Und: die Schuldenbremse dürfe keinesfalls dazu führen, dass "die Armen den Gürtel noch enger schnallen müssen".
"Über Politiker nicht verächtlich herziehen"
Sehr wichtig ist dem Kardinal – auch im Hinblick auf die kommenden "nicht einfachen politischen Entscheidungen" – auf den Wert "der nicht so leichten Arbeit der Politiker" hinzuweisen. Man solle, so Christoph Schönborn, "nicht in verächtlicher Art und Weise über Politiker herziehen". Das wäre seiner, Schönborns, Ansicht nach in Mode gekommen, aber "das tut der Politik und uns allen nicht gut".
Bei aller konstruktiven Kritik, die notwendig und zulässig wäre, dürfen jene, die Kritik üben, ihre Verantwortung nicht vergessen. Schönborn: "Die, die das Steuer des Bootes in der Hand haben, brauchen unsere Solidarität und unsere Wertschätzung. Schließlich sitzen wir alle in einem Boot und haben alles gemeinsam zu tragen."
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