Pfui, Teufel! Dieser skurrile Fall ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Da können Beamte der Spurensicherung bei den Ermittlungen im Burgenland nur die Nase rümpfen. Die „Krone“ kennt die unappetitlichen Hintergründe. Wie Experten dem Täter so auf die Schliche kommen könnten.
Die Wege des Herren sind unergründlich. Jene des bislang unbekannten Täters ebenso. Nach der Vesper, dem Abendgebet, am Mittwoch vergangener Woche schlich er zur Kirche der rumänisch-orthodoxen Gemeinde der Pfarre Stegersbach und brach ein.
Spendenbox geplündert
Der erste Versuch mit einem Schraubendreher an der Seitentür schlug fehl und richtete nur Schaden an. Beim Doppelflügeltor schaffte es der Kriminelle. In der Sakristei knackte er den Opferstock und plünderte die Spendenbox.
„Geschäft“ hinterlassen
Alle Banknoten und Kleingeld riss er an sich. Münzen, die ihm in der Hektik aus der Hand fielen, ließ er liegen. Die Beute war nicht viel, der Dieb hatte offenbar Wut im Bauch. Mitten zwischen Heiligenbildern, Ikonen, der Bibel und dem Jesu-Kreuz ließ er seine Hose runter und verrichtete sein „großes Geschäft“.
Nach dem „00-Coup“ floh der Unhold, ohne entdeckt zu werden. Erst am Sonntag kurz vor 12 Uhr bemerkte ein Kirchenmitglied die „höllische“ Hinterlassenschaft des Kriminellen, dachte zuerst aber nicht an einen Einbruch und machte sauber.
DNA-Spuren sichergestellt
Was übrig blieb, reichte jedoch aus, dass hartgesottene Tatortbeamte womöglich verwertbare DNA-Spuren sicherstellen konnten. „Es könnte nur sein, dass Reinigungsmittel das Ergebnis verfälschen“, sagen sie.
„Zwar enthält Kot selbst keine menschliche DNA, jedoch können sich Hautzellen darin befinden“, sagt ein Experte der Gerichtsmedizin.
Keine Auswirkung auf Messe
Die rumänisch-orthodoxe Gemeinde der Pfarre Stegersbach bedauert den Vorfall. Pfarrer Gabriel Peltea, der derzeit in Rumänien weilt, hofft auf die Läuterung des Gelddiebes. „Unsere Gottesdienste werden davon nicht betroffen sein“, versichert der Geistliche.
Dieb gestört?
Die Ermittlungen sind voll im Gang. „Die Notdurft am Tatort kann stressbedingt ausgelöst worden sein, weil sich der Dieb womöglich durch etwas gestört gefühlt hatte“, erklärt ein in der Psychologie von Verbrechern geschulter Polizeibeamter.
Wir beten, dass sich der liebe Gott erbarmt, dem Sünder Liebe in die Seele legt und ihm hilft, sein Leben zum Besseren zu wenden.
Pfarrer Gabriel Peltea
Bild: Schulter Christian
Hinweise gesucht
Abzuwarten bleibt, ob die Untersuchungen entlarvende Erbinformationen des Täters ans Tageslicht bringen. In einer US-Stadt hatte ein Einbrecher am Tatort das WC benutzt, aber nicht die Spülung. Seine Notdurft hat ihn überführt, er wurde verhaftet. Im aktuellen Fall nimmt die Polizei in Stegersbach Hinweise vertraulich unter 059 133 1206 entgegen.
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