Gute Geschäfte sind nicht verboten, doch dieses hier ruft Kritiker auf den Plan: 2019 kaufte ein Braunauer Unternehmer die ehemalige Berufsschule dort um 1,21 Millionen € von der Immobiliengesellschaft des Landes OÖ. Im Dezember 2022 vermietete er das Areal an die Bundesbetreuungsagentur als Flüchtlingsquartier - zur monatlichen Miete von 35.000 Euro für fünf Jahre.
Das heißt, der Unternehmer erhält für fünf Jahre 2,1 Millionen Euro Miete. Die Betriebskosten werden mit ca 7000 Euro im Monat zusätzlich veranschlagt. „Der Kaufpreis wird innerhalb von fünf Jahren fast doppelt zurückverdient. Geld spielt beim Staat keine Rolle!“, sagen Kritiker des Deals. Was sagen die Beteiligten dazu? Der Unternehmer: Nichts. Eine Stellungnahme war von ihm nicht zu bekommen, also auch nicht über das Ausmaß seiner Investitionen (Duschen, etc.) in das Gebäude.
Hoher Wert und niedrige Miete - relativ
Vom Land OÖ wird betont, dass die Liegenschaft öffentlich ausgeschrieben war: „Der Wert der Liegenschaft betrug laut dem vorliegenden Gutachten rund 1,09 Millionen Euro. Dieser Betrag konnte mit dem Verkaufserlös von 1,21 Millionen Euro somit deutlich überschritten werden.“ Von der Bundesagentur BBU heißt es: „Wir zahlen für angemietete Einrichtungen grundsätzlich einen Mietpreis, der sich am unteren Ende des marktüblichen Spektrums befindet - oft sogar noch weniger. Im Fall von Braunau liegt der Mietpreis bei unter 4,65 Euro pro Quadratmeter.“ Die Maximalkapazität von 100 Personen dort diene als Reserve, die Belegung liege schon länger bei „weit über 20 Personen“.
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