„Preise zu hoch“
Afghanistan: Taliban verbieten Schönheitssalons
In Afghanistan ist die von den militant-islamistischen Taliban verhängte Schließung von Schönheitssalons in Kraft getreten. Eine Kosmetikerin in Kabul berichtete am Dienstag, dass ihre Geschäfte geschlossen wurden und sie aufgefordert wurde, nach Hause zu gehen. Ebenfalls in der Hauptstadt berichtete eine weitere Frau von Kontrollen durch Islamisten. Die Taliban hatten Anfang des Monats die neue Regelung durch ein Dekret angekündigt.
Die Begründung der Machthaber für die Schließung der Schönheitssalons lautete, dass diese durch ihre hohen Preise Familien bei Hochzeitsfeierlichkeiten in wirtschaftliche Bedrängnis bringen würden. Zudem hätten die Betreiberinnen sich nicht an bestehende Vorgaben gehalten. Letzte Woche protestierten Dutzende Frauen in Kabul gegen diese Entscheidung. Die Demonstration wurde gewaltsam aufgelöst, und nach Angaben von Teilnehmerinnen wurden einige Frauen abgeführt.
Frauen sind nur wenige Jobs geblieben
Mit der Schließung der Schönheitssalons verlieren afghanische Frauen eine der wenigen verbliebenen Verdienstmöglichkeiten. Heather Barr von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch betonte, dass es nicht nur darum gehe, sich die Haare und Nägel machen zu lassen, sondern dass etwa 60.000 Frauen ihre Arbeit verlieren.
Eine Kosmetikerin berichtete der dpa, dass sie ihren Schönheitssalon kurz nach der Machtübernahme der Taliban eröffnet habe und glücklich mit ihrem Geschäft gewesen sei, nun aber gezwungen sei, es zu schließen.
Bei der Machtübernahme der Taliban im August 2021 versprachen die islamistischen Taliban, moderater zu regieren. Zuletzt wurde ihre Herrschaft autoritärer und dogmatischer. Mittlerweile sind Frauen aus einem Großteil der Berufe verdrängt worden. Auch Universitäten und höhere Schulen dürfen sie nicht mehr besuchen.
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