Katharina Stemberger ermittelt als SOKO-Linz-Kommissarin - und sie ist in der oberösterreichischen Landeshauptstadt schon sesshaft geworden. „Es ist nicht so aufpoliert - das mag ich!“, sagt sie „geradlinig“ so wie die Ermittlerin, die sie spielt. Stemberger hat aber auch ein Buch über Zivilcourage geschrieben. Die „Krone“ trinkt mit ihr einen Kaffee im Traxlmayer.
„Krone“: Sind Sie schon Wahllinzerin geworden?
Katharina Stemberger: Ja, wir drehen bis September die dritte SOKO-Linz-Staffel, ich hab mittlerweile eine Wohnung hier.
Verraten Sie uns Ihre Lieblingsplätze?
In Wien sozialisiert, ist das Kaffeehaus mein zweites Wohnzimmer. Da bin ich glücklich, hier im Traxlmayr ein Zuhause zu haben.
Werden Sie als SOKO-Kommissarin Joe Haizinger auf der Straße erkannt?
Die ganze Zeit! Neulich sitze ich in einem Restaurant, und der Keller sagt zu mir: „Frau Kommissarin, ist bei uns eh alles in Ordnung? Haben Sie schon geschaut?“ Es ist immer nett, die Leute freuen sich. Junge Leute plaudern mit mir über Szenen, die junge Generation steht auf SOKO Linz.
Was wird uns in der neuen Staffel überraschen?
Wir sind im dritten Jahr. Ich kenne die Joe mittlerweile gut – man spielt die Figur, bringt aber auch sich selbst ein. Ich kann versprechen: Es wird viel mehr Backgroundstory geben – das ist auch eine große Sehnsucht der Zuschauer.
Und wird Joe öfters lachen?
Das tut sie schon in der zweiten Staffel (lacht). Man wird aber insgesamt viel mehr Privates von allen Ermittlern mitbekommen.
Es gibt nun Ihr erstes Buch – ein Plädoyer für Courage. Haben Sie es für Ihre Tochter geschrieben?
Nein, es war ursprünglich nicht geplant, dass meine Tochter vorkommt.
Aber gerade das berührt mich sehr, das Reden mit der nächsten Generation.
Es kam so: Mich haben immer Leute fasziniert, die Courage haben. Sie nehmen sich ein Herz und setzen sich für etwas ein. Darüber wollte ich schreiben. Meine Lektorin fragte: „Was sagt denn deine Tochter dazu?“ Und so begann ich, viele Gespräche mit einer Tochter zu führen – und dann ist mein Vater gestorben.
Das tut mir leid.
In der Nacht, bevor er gestorben ist, als ich nicht mehr heulen, nicht mehr hoffen konnte, habe ich zu schreiben begonnen. Dann ist das Buch zügig aus mir herausgepurzelt, denn ich wusste plötzlich den Sinn: Es geht um eine Staffelübergabe – ich wollte plötzlich meiner Tochter meine Erfahrungen übergeben.
Sie erzählen auch, wie Sie sich für Flüchtlinge engagieren.
Ob Balkankrieg, Flüchtlingskrise 2015 oder Ukraine: Die Österreicher sind bei großen Fluchtbewegungen immer sehr hilfreich. Aber die Politik darf nicht unser Bedürfnis nach Sicherheit gegen einen menschlichen Umgang mit Menschen auf der Flucht ausspielen. Es gibt Lösungen für dieses Thema, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass Politiker lieber das Problem behalten. Damit kann man Stimmung machen.
Was ist Ihre wichtigste Botschaft im Buch?
Courage zahlt sich aus, weil man mit dem Herzen handelt.
Danke für das Gespräch.
Das Buch „Courage. Warum es sich lohnt anzuecken“ erschien im Moldenverlag; Die dritte Staffel SOKO-Linz mit 13 Folgen kommt 2024 in ORF1.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.