Mit gefährlichen Drohungen wollte ein 17-jähriger Oberländer seine Ex-Freundin zurückgewinnen. Am Dienstag fand der Prozess am Landesgericht Feldkirch statt.
Ein knappes halbes Jahr waren der heute 18-jährige Handwerker und das spätere Opfer ein Paar. Als die Jugendliche Anfang dieses Jahres die Beziehung beendet, bricht für den an ADHS leidenden Burschen eine Welt zusammen. Seine Reaktion auf die Zurückweisung: beängstigend. In der Hoffnung, die Verflossene umzustimmen, droht er zunächst mit Selbstmord. Als die Ankündigung bei der jungen Frau keine Wirkung zeigt, dreht er den Spieß um. „Ich werde jemanden schicken, der schon im Gefängnis gewesen ist. Der wird euch alle erschießen“, schreibt er der Mutter seiner Ex und meint mit „euch“ sowohl sie als auch die ehemalige Freundin und deren Schwester.
Angeklagter hatte auf stur geschaltet
Seine Ex lässt er wissen, dass sie aufpassen solle, wohin sie gehe. Er werde ihr Leben zerstören. Last but not least kommt auch noch ihre Schwester zum Handkuss. „Ich habe schon jemanden losgeschickt, der euch tötet“, schreibt ihr der Angeklagte am Handy. Die Ex erstattet Anzeige. Doch der Beschuldigte denkt nicht daran, selbst bei der Polizei aufzukreuzen und eine Aussage zu machen. Im Prozess lümmelt der junge Mann im Sitz herum, so als ginge die ganze Sache völlig an ihm vorbei. Von einem „Ich weiß es nicht“, meilenweit von einem Schuldeingeständnis entfernt, rudert er erst genervt zurück, als ihm Richterin Sabrina Tagwercher die Wadeln nach vorne richtet: „So lange Sie auf stur schalten, ist eine Diversion kein Thema.“ Auf Anregung von Verteidiger Alexander Wirth kommt es am Ende doch zu einer außergerichtlichen Einigung: 400 Euro Geldstrafe und 50 Euro Verfahrenskosten.
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