Europäische Hersteller haben, was Elektroautos angeht, offenbar noch großen Nachholbedarf. Das zeigt eine aktuelle Kundenzufriedenheitsstudie. Doch auch einige Chinesen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Tesla (69%), Porsche (62%) und koreanische Anbieter führen das Feld an. Schlusslicht ist eine Marke, die zu den E-Auto-Pionieren zählt.
Nein diesmal ist es nicht Mercedes, wie bei der „Consumer Reports“-Studie im Herbst 2022. Die Sternträger liegen sogar ziemlich weit vorn in der UScale-Studie. Das Stuttgarter Marktforschungsunternehmen hat 4522 E-Auto-Fahrer und -Fahrerinnen unter anderem gefragt, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie ihr Fahrzeug „einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen würden“.
Trotz der fast schonsprichwörtlichen Qualitätsmängel (die auch in der Studie deutlich zutage traten) weist Tesla die höchste Weiterempfehlungsrate und damit Kundenzufriedenheit auf (siehe Grafik). Direkt dahinter liegen Porsche auf Platz zwei und auf Platz drei Genesis (63%), die Premiummarke des Hyundai-Konzerns. Auch BMW (59%) gehört noch zur Spitzengruppe.
Nissan und Stellantis ganz hinten
Eine knapp 50-prozentige Weiterempfehlungsrate erreichen Fahrzeuge von Kia, Hyundai, Volvo und Skoda. VW, Ford, Renault und Audi erreichen nur noch Werte um die 30 Prozent, abgeschlagen am Ende des Rankings liegen Nissan (13 Prozent), Peugeot (11 Prozent) und Opel (8 Prozent). Die jeweils zu 100 Prozent fehlenden Stimmen raten nicht unbedingt explizit vom Kauf ab, ein Großteil macht keine Angaben.
Nissan muss geradezu einen Absturz hinnehmen. Der Nissan Leaf war 2010cdas erste Großserien-Elektroauto, das von Anfang an für diesen Antrieb konzipiert wurde. 2019 war er sogar das meistverkaufte E-Auto der Welt. Mittlerweile in zweiter Generation erhältlich wirkt er schon etwas angestaubt.
Obwohl Elektroautos im Großen und Ganzen immer besser, werden, geht die allgemeine Zufriedenheit bei vielen Nutzern zurück. Demnach würden nur noch 18 Prozent der E-Autonutzer ihr Fahrzeug einem Freund oder Kollegen zum Kauf empfehlen. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 30 Prozent.
Hier liegen die größten Mankos
Die Marktforscher erklären den Widerspruch zwischen technischem Fortschritt und wachsender Unzufriedenheit mit einer Änderung der Nutzergruppen. Die Zeit, als vornehmlich Überzeugungstäter E-Autos fuhren, sind vorbei. Statt ökologischer Motive spielen zunehmen Kostenaspekte und Fahreigenschaften eine Rolle. Werden die E-Auto-Fahrer nach den Bereichen mit dem größten Handlungsbedarf gefragt, nennen 42 Prozent die Reichweite, 47 Prozent die Connectivity-App ihres Herstellers. Auch Bei Ladeleistung, Routenplanung und allgemein der Softwarequalität ist der Umfrage zufolge noch Luft nach oben.
Allerdings gibt es auch bei den gewünschten Verbesserungen Unterschiede zwischen den Marken. So schneidet Tesla beispielsweise in allen Bereichen sehr gut ab - mit Ausnahme der Fahrzeugqualität. Diese wiederum überzeugt bei den deutschen Premiummarken, die allerdings Probleme bei Verbrauch, Ladeleistung und Software haben.
Auch bei VW, Skoda und Cupra sowie den chinesischen Herstellern MG und Polestar macht die Software Ärger, während die koreanischen Marken vor allem bei der Navigations-Routenplanung nicht überzeugen. Die Stellantis-Marken haben in nahezu jeder Beziehung Schwierigkeiten, ihre Kunden zu überzeugen, starke Kritik gibt es vor allem an den Connect-Apps.
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