Junge Freiwillige opfern ihren Sommerurlaub, um in Salzburg verwaldete Wiesen wieder bewirtschaftbar zu machen. Nur so können in der Zukunft seltene Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben gerettet werden.
Antonia verbringt seit bald neun Jahren jeden Sommer auf der Baustelle. Die 28-jährige Pädagogin aus dem Münchener-Umland hat sich dem Naturschutz verschrieben. Sie und sechs weitere Freiwillige sind seit Sonntag im Wiestal. Auf einer sogenannten Umweltbaustelle. Sie mähen, rechen und bearbeiten Wiesenboden mit Wald- und Wiesenwerkzeug. Ihr Ziel: drei Hektar wieder bewirtschaftbar zu machen.
Viele verlorene Jahre
Die Freiwilligen kommen heuer aus Wien, Niederösterreich oder aus Deutschland. Im Wiestal sind sie gut eine Woche im Einsatz. Im Rahmen der Umweltbauarbeiten bereiten sie den Boden wieder so auf, dass in den kommenden Jahren die Fläche von Landwirten übernommen werden kann. Die Freiwilligen entfernen Steine, teils sogar Bäume. „Bei entsprechender Pflege ist das in etwa zehn Jahren wieder eine wunderbare Wiese“, sagt Anita Sinner. Die Ökologin meint damit, dass sie erst dann für seltene Pflanzen und Tiere Lebensraum ist.
Alpenverein und der Salzburger Verein „Halm“ organisieren die Umweltbaustellen Jahr für Jahr. Seit 2001 wurden 13 große und zahlreiche kleinere Maßnahmen umgesetzt. Ohne Freiwilligenarbeit wären die Rettungseinsätze in der Pflanzen- und Tierwelt nicht möglich. Antonia und die anderen Helfer ziehen ab Donnerstag zum Pongauer Fritzbach weiter. Sie wollen eingewanderte Pflanzen wie die Goldrute entfernen. Damit sich die heimische Natur auch dort wieder entfalten kann.
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